17.06.2024, 10:42
Ein sanftes Lächeln umspielte Calpernias Lippen, als sie Sofina betrachtete. Ja, die junge Frau hatte sich den richtigen Beruf ausgesucht, wenn sie gerne tüftelte und rätselte. Sie schlug sich gut in der Ausbildung, und auch, wenn Cal sie gerne einmal etwas strenger herannahm und herausforderungsvolle, wie auch schwierige Aufgaben an sie stellte, so gab sie nicht auf. Cal wusste den starken Willen der anderen zu schätzen – glaubte sogar, dass dies gepaart mit einer Kämpfernatur und einer unbeugsamen Stärke in ihr Material für den Orden des Phönix war. Cal war sehr froh, dass Sofina bereit war, sich zu öffnen und ehrlich zu ihr zu sein. Sie wusste zu gut, dass sie beide in einem unausgeglichenen Machtverhältnis zueinander standen, schließlich war sie ihre Ausbilderin und Sofina ihre Auszubildende. Von Anfang an hatte Cal jedoch eindeutig gemacht, dass sie auch am seelischen und psychischen Interesse ihrer Azubis interessiert war und nicht nur Leistung von ihnen forderte. Sie war der Meinung, dass jene Beziehung ein Geben und Nehmen sein konnte und sie alle davon profitieren konnten, wenn sie nicht nur rein auf einer geschäftlichen Arbeitsbeziehung miteinander kommunizierten. Außerdem geriet man auf jenem Wege einfacher an Informationen, die für den Orden wiederum wichtig sein konnten. Wie beispielsweise potentielle neue Rekruten.
Dann lauschte sie den Ausführungen von Sofina, nickte nachdenklich und eine kleine Sorgenfalte bildete sich zwischen ihren Augenbrauen. Sie konnte Sofinas Ängste und Überforderung sehr gut nachvollziehen. Ebenso, wie sie ihre Sorgen sah und anerkannte. Cal hatte ebenso solche Sorgen. Sie selbst stammte aus einer reinblütigen Familie, hatte jedoch in eine halbblütige Adelsfamilie eingeheiratet. Die Astors verkehrten viel in der Muggelwelt. Ebenso hatte Cal viele Muggel-Bekanntschaften und Freundschaften. Sie alle ahnten nichts von der eigentlichen, riesigen Gefahr, die dort draußen bestand.
Jedoch ahnte Cal bereits, was die Antwort der Isländerin sein würde.
