To fight for what you believe - Calpernia Astor - 15.03.2024
 Es war bereits am Abend, als Calpernia ihren letzten Bericht fertigstellte und ihn mit einem leisen Seufzen, das über ihre Lippen perlte, in die Ablage legte. Ein prüfender Blick auf ihre Uhr, sowie die angenehme Stille in den Büroräumen der Fluchbrecher sagten ihr, dass die meisten ihrer Kollegen schon nach Hause gegangen waren. Sie noch nicht, sie hatte noch einiges zu erledigen gehabt. Wenn sie sich nicht täuschte, war ihre Auszubildende Sofina auch noch hier – jedoch musste sich die Astor gar nicht erst erheben, um nach ihr zu sehen, denn eben jene Gestalt erschien soeben im Türrahmen, kurz anklopfend, bevor sie eintrat.
Cal lächelte die andere freudig an. “Sofina. Du bist noch da.“, stellte sie fest, winkte sie herein, ihr Blick fiel auf das Bündel, das sie in den Händen hielt. “Bist du fertig?“, erkundigte sich Calpernia bei der Jüngeren, blickte sie auffordernd und abwartend an, ein Hauch von Neugier lag in den braunen Augen, “zeig mal her.“ Eine Hand erhoben, winkte sie Sofina heran, nahm ihr die Schmuckschatulle ab, die in ein seidenes Tuch gebunden war. Sie deutete auf den Stuhl bei ihrem Arbeitstisch, auf dass sich die Auszubildende dort niederlassen würde. Sie räumte ihren Schreibtisch frei, aber ohnehin herrschte dort ausnahmslose Ordnung. Mit sicheren, aber vorsichtigen Handgriffen packte sie das Stück aus und begutachtete es aufmerksam, bevor sie ihren Zauberstab hervor holte und einen Detektionszauber wirkte. Dann untersuchte sie weiter den vormals verfluchten Gegenstand, fand jedoch nichts, was sie hätte bemängeln können.
“Du machst sehr gute Fortschritte.“, tat sie ihre Meinung kund, schenkte Sofina ein anerkennendes Lächeln. Ihre Auszubildende hatte sich als leidenschaftlich und feurig, aber auch sehr wissbegierig und lernwillig erwiesen. Sofina hatte eine schnelle Auffassungsgabe und stellte Zusammenhänge rasch her. Abseits davon mochte sie die junge Frau sehr – fast erinnerte sie Cal an ihr früheres Ich, wenngleich sie selbst immer etwas vorsichtiger gewesen war. Seit Sofina den Angriff auf den Weihnachtsmarkt am Leicester Square miterlebt hatte, wirkte sie nachdenklicher und ruhiger, aber auch entschlossener. Als ob dieses Ereignis einen Funken in ihr entzündet hatte. Cal hatte nun schon länger darüber nachgedacht, sie für den Orden zu rekrutieren. Sie hatte sich mit Albus und Minerva abgesprochen, den Segen der beiden hatte sie, wenngleich sie natürlich nicht genau wusste, ob sich Sofina vorstellen konnte, sich einer größeren Sache zu verschreiben, die durchaus mit Risiken verbunden war. Vielleicht war heute Abend ein passender Anlass, um dieser Sache auf den Grund zu gehen. Calpernia bemerkte, dass sie die andere ein wenig zu lange schweigend angesehen hatte. “Wie geht es dir, Sofina?“, erkundigte sie sich rasch, jedoch mit Bedacht in der Stimme, Nachdenklichkeit im Blick. Nicht nur Sofina hatte dem Angriff damals im Dezember beigewohnt. Auch Cal war dort gewesen. Und sie hatte eine Begegnung gemacht, bei der sie bis heute nicht wusste, wie sie sie einzuordnen vermochte.
RE: To fight for what you believe - Sofina Alvarsdottir - 18.03.2024
 Das Sofina als eine der letzten Auszubildenden in den Räumlichkeiten der Fluchbrecher werkelte, war an und für sich nicht´s neues, denn immer schon war sie verbissen gewesen, wenn es um die Aufgaben ging, die man ihr stellte und auch darum, sie zu lösen. Gerade diese neue Schatulle, die ihr Clapernia vorkurzem als Aufgabe gegeben hatte, hatte sich als durchaus verzwickte Sache erwiesen und wie bei jedem guten Rätsel, hatte die Rothaarige so lange daran geknobelt, bis sie es zu ihrer Zufriedenheit gelöst hatte. Es war jedoch seit neuestem auch eine Art von Ablenkung, eine von der sie gar nicht gewusst hatte, dass sie irgendwann notwendig sein würde, denn was an jenem Abend auf dem Weihnachtsmarkt geschehen war, als sie in den Angriff hineingeraten war, hatte sich nachhaltig in ihr Gedächtnis gebrannt und auch die Tatsache, dass sie sich noch nie in ihrem Leben derart hilflos gefühlt hatte. Dabei war sie sich ihrer Fähigkeiten sonst oft so sicher, doch an jenem Abend hatten sie alle davon scheinbar verlassen und nur einem jungen Mann namens Veit war es zu verdanken gewesen, dass sie überhaupt noch am Leben war. Dann war da noch die Tatsache, dass die Todesser wahllos unschuldige Menschen angegriffen hatten, unschuldige Muggel um genauer zu sein und als muggelstämmige war ihr da erst bewusst geworden, wie schmal dieser Grat war auf welcher Seite man sich wiederfand – denn ohne ihr magisches Blut hätte auch sie noch hilfloser sein können. Was, wenn die schwarzgewandten Gestalten nicht nur hier überhandnahmen? Was wenn sie sich in Europa ausbreiteten, wie ein Krebsgeschwür, das immer weiterwuchs und eines Tages Island erreichten, wo ihre Eltern, ihre Familie zu hilflosen Opfern werden würden. Der Gedanke mochte zwar im Augenblick noch wie hergeholt wirken und passte vor allem so gar nicht zu der ansonsten so lebensfrohen und vor allem auch gerne leicht naiven Alvarsdottir, doch nach allem, was sie erlebt hatte, war er nicht mehr so einfach, diese einfach beiseitezuwischen und zur Tagesordnung überzugehen. Zumal sie zwar nicht von hier stammte, sie sich aber auch Sorgen um Satyana´s Familie machte, um ihre Freunde und auch um die Menschen, die sie hier kennengelernt hatte.
Mit der Schatulle in der Hand machte sie sich schließlich auf den Weg in das Büro ihrer Ausbildnerin, die zu ihrer Verwunderung noch hier war und sie klopfte höflich und wartete ab, bis sie hereingebeten wurde. “Ja ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen, bevor ich nicht hinter den Fluch gekommen bin.“ gestand die angehende Fluchbrecherin lächelnd und händigte die Schatuelle aus, bevor sie sich der Dunkelhaarigen gegenüber auf den Sessel fallen ließ und sie aufmerksam dabei beobachtete, wie sie mit geschickten Handgriffen das Stück untersuchte und feststellte, ob sie einen Fehler gemacht hatte. Wie immer konnte sie nicht umhin, die Ältere für ihre souveräne Art zu bewundern und Sofina war froh darüber, ihr zugeteilt worden zu sein, denn bisher hatte sie unglaublich viel von ihr gelernt. Das sie mit ihrer Arbeit zufrieden schien, wurde auch sogleich deutlich und sie konnte nicht verhindern, leicht stolz zu lächeln und sich darüber zu freuen, denn sie arbeitete auch hart an ihren Errungenschaften. “Danke, auch wenn du mir nicht die leichtesten Aufgaben gibst aber ich freue mich immer wenn ich hinter das Rätsel kommen kann.“ Die Begeisterung für ihre Ausbildung war wohl deutlich spürbar, genauso auch wie die Tatsache, dass sie sich in letzter Zeit immer öfter in ihren Gedanken verlor, denn wer sie gut kannte, konnte sofort feststellen, dass ihr etwas auf dem Herzen lag. “Der letzte Fluch war ein wenig schwierig, dazu hätte ich dann auch einige Fragen.“ begann sie, bevor sie ein wenig nachdenklich zu der Hexe hinüberblickte, die plötzlich still geworden war und sichtlich ihren eigenen Gedanken nachzuhängen schien, etwas das sie nicht stören wollte und so wartete sie höflich, bevor sie von einer Frage überrascht wurde, mit der sie nicht gerechnet hatte. Dabei hatte die Isländerin sich seit dem Angriff mehr Gedanken darüber gemacht, wie es allen anderen ging, als sich selbst, dass sie einen Augenblick nachdenken musste, bevor sie Worte dafür finden konnte und leicht mit den Schultern zuckte. “Nun ja eigentlich ganz gut so weit, ich meine ich möchte nicht lügen der Angriff auf den Weihnachtsmarkt hat mich ziemlich schockiert aber ich habe keine Verletzungen davongetragen.“ Immerhin war ihr durchaus bewusst, dass es andere viel schlimmer getroffen hatte und die paar blauen Flecken und Schrammen waren so schnell verheilt, das sie nun wirklich nicht der Rede wert waren.
RE: To fight for what you believe - Calpernia Astor - 01.05.2024
 Ein Lächeln schlich sich auf Calpernias Züge, als Sofina ihr eine Antwort gestand, die ehrlich und offen war. Sie sah es an ihrem Blick, dass sie diese Worte nicht nur sprach, um ihre Ausbilderin zu beeindrucken oder ein fleißiges und ehrgeiziges Bild zu hinterlassen; sie meinte sie wirklich ernst. Und das gefiel ihr an Sofina. Sie war ehrlich, leidenschaftlich und verbohrt. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann ließ sie nicht davon ab, sondern forschte weiter, arbeitete und ging voran, bis sie an ihr Ziel gekommen war.
“Sehr ehrgeizig.“, stellte die Astor fest, Anerkennung schwang in ihrer Stimme mit und sie lächelte, bevor sie Sofina dazu veranlasste, sich zu setzen. Cal fackelte nicht lange und besah sich die verfluchte Schatulle eines Genaueren, bedacht darauf, auch nur mit den Fingerspitzen das markante Holz zu streifen, sondern sie mit dem Tuch umhüllt zu lassen. Sie hob ihren Zauberstab hervor und sprach ein paar Detektionszauber, die bezeugten, dass keinerlei Fluch mehr auf der Schatulle lag, und doch griff Calpernia schließlich zu Handschuhen, die sie über ihre schlanken Finger streifte und dann eine Tinktur auf das Holz träufelte. Auch hier geschah nichts. Sie nickte nachdenklich und öffnete dann das Schloss, schließlich den Deckel, verrichtete ihre Arbeit konzentriert und sorgfältig, bis sie zu einem zufriedenstellenden Schluss kam. Sofina hatte glanzvolle Arbeit geleistet.
“Ich möchte schließlich, dass du etwas lernst.“, entgegnete Cal und grinste leicht, welches wieder verschwand. Nachdenklichkeit lag in Calpernias braunen Augen. Es war ein guter Moment, die Büros waren leer und sie hatten ihre Ruhe. Calpernia konnte mit Sofina vielleicht nun über das Thema sprechen, das sie vorbereitet hatte. Sie nickte. “Natürlich. Ich würde sagen, du merkst dir diese und wir besprechen sie morgen?“, schlug sie der Isländerin vor. Jedoch entließ Calpernia Sofina noch nicht; stattdessen erkundigte sie sich schließlich, wie es Sofina ging – langsam und sanft das Gespräch einleitend, dass sie eigentlich mit der jungen Auszubildenden führen wollte.
Cal nickte verständnisvoll, legte leicht den Kopf schief, schwarze Haare fielen ihr über die Schulter, kitzelten mit den Haarspitzen ihre Schulter. “Es war auch ein schwerwiegender und grausamer Angriff. Manchmal braucht es keine körperlichen Verletzungen, um Belastungen oder Verletzungen der Seele zu erleiden.“, entgegnete Cal, zögerte einen Moment lang, bevor sie weitersprach, “ich war auch dort, jedoch konnte ich entkommen, bevor die Geiselnahme begann. Ich denke auch heute noch viel darüber nach. Was passiert wäre, hätte ich nicht entkommen können, ob es etwas verändert hätte, wäre ich dort geblieben. Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit auch sehr nachdenklich bist. Dich lässt es nicht los, nicht wahr?“ Ehrliche Anteilnahme und ehrliches Interesse blitzten in den dunklen Augen der Fluchbrecherin auf, dennoch hielt sie kurz die Luft an, nur, um weitere Worte anzuhängen: “Dieses Gespräch wird keine Folgen für deine Ausbildung haben, falls du das denken solltest. Ich spreche nicht als deine Ausbilderin zu dir.“ Dies war Calpernia wichtig, wollte sie doch, dass Sofina so ehrlich wie möglich war und nicht im Hinterkopf haben musste, dass sie sie nicht als belastbar oder fähig genug für ihre Ausbildung einschätzte.
RE: To fight for what you believe - Sofina Alvarsdottir - 04.05.2024
 Die junge Hexe war nie so ehrgeizig oder fleißig wie ihre Zwillingsschwester gewesen, die wohl eher der Kategorie Streberin zuzuordnen war, aber sie hatte Rätsel schon immer mehr als alles andere geliebt und wenn sie etwas gepackt hatte, dann konnte sie eine Geduld und einen Ehrgeiz aufbringen, den man an ihr nicht erwarten würde. Das war auch der Grund, warum sie die Ausbildung zur Fluchbrecherin begonnen hatte, denn im Grunde waren die Aufgaben nicht´s weiter als sehr komplexe Rätsel, die es zu ergründen galt und Abenteuer hatte sie sowieso schon immer mehr als alles andere geliebt. Da war es wohl auch nicht weiter verwunderlich, dass sie über so einer Aufgabe auch schon einmal die Zeit vergessen konnte und sich hineinfuchste, bis sie es gelöst hatte. “So etwas lässt mich dann eben einfach nicht los.“ gestand sie lächelnd, denn sie hatte damit auch nicht unbedingt wie eine Streberin oder jemand wirken wollen, der sich nur bei der eigenen Ausbildnerin einen Vorteil verschaffen wollte, in dem man sich besonders ehrgeizig gab, derart verstellen wollte sie sich nun auch wieder nicht. Trotzdem tat es gut zu hören, das Calpernia ihre Anstrengungen anzuerkennen schien und fasziniert sah sie ihr dabei zu, wie sie geschickt die Schatulle untersuchte und dabei trotzdem vorsichtig zu Werke ging, immerhin bestand die Chance das Sofina einen Fluch übersehen oder nicht richtig von dem Objekt gelöst hatte. Als sie nach dem Fläschchen mit der Flüssigkeit griff, rutschte sie unruhig auf ihrem Sessel hin und her, das war der ultimative Test und würde zeigen, wie gut sie gearbeitet hatte. Als nicht´s passierte, atmete die Rothaarige erleichtert auf und nickte bei den Worte ihrer Ausbildnerin schnell, denn bisher hatte sie so viel von ihr mitnehmen können. “Und das tue ich auch, mit jeder deiner Aufgaben.“ Denn die Astor scheute sich nicht davor, sie auch zu fordern und das gefiel ihr bei der ganzen Sache immer noch am besten. “Ja natürlich, ich habe sie mir sowieso aufgeschrieben und vermutlich ist es ganz gut, wenn ich die Erkenntnisse noch einmal durchgehe und dann erst die Fragen stelle.“ Zumal es spät genug war, dass wohl auch die Dunkelhaarige sich langsam ihren Feierabend herbeiwünschte ohne von ihrer Auszubildenden mit Fragen bombardiert zu werden.
Das Gespräch bewegte sich langsam weg von der Arbeit, zurück zu den Geschehnissen der letzten Wochen und zu ihrem Befinden, etwas das nicht sehr von ihren üblichen Gesprächen abschweifte den von Anfang an hatte sich Calpernia als empathische Auszubildende gezeigt, die auch Interesse am Befinden ihrer Schützlinge hatte. Bei ihren Worten nickte Sofina leicht, denn natürlich war ihr auch klar, das Trauma rein seelischer Natur sein konnte aber es selbst einmal zu erleben, daran hatte sie nie gedacht. Die Überraschung war ihr jedoch anzusehen, als sie erfuhr, dass auch die Fluchbrecherin dort gewesen war und knapp entkommen, so wie sie selbst. “Ja das stimmt, vermutlich nimmt es mich doch mehr mit als gedacht.“ begann sie leicht zögerlich, blickte auf ihre ineinander verschränkten Hände in ihrem Schoß, bevor sie nickte als die Astor weitersprach, ihr versicherte, dass dieses Gespräch keinen Einfluss auf ihre Ausbildung nehmen würde. Denn tatsächlich hatte sie versucht, sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen, auch um zu vermeiden, dass man sie eventuell von der Arbeit freistellen würde, sie vielleicht für nicht geeignet halten. “Danke, ich möchte nicht, dass etwas davon Einfluss darauf hat.“ Sofina versuchte ihre Gedanken zu sammeln, die Dinge, die sie erlebt hatte und die ihr seither den Schlaf raubten und sie schob die Erinnerungen an jene Nacht von sich, als sie sich unvermittelt wieder aufdrängen wollten. “Was dort geschehen ist war schrecklich, die vielen unschuldigen Menschen, die dort einfach angegriffen wurden und die sich nicht davor schützen konnten. Meine Familie, meine Freunde, viele von ihnen sind Muggel und wären bei einem solchen Angriff hilflos gewesen und ich muss ständig daran denken, wie wenig sie von diesem Krieg ahnen und wie sie einfach mit hineingezogen werden. Was, wenn es meine Familie wäre, die dort angegriffen worden wäre? Satyana, meine beste Freundin, stammt aus einer Muggelfamilie und viele meiner Freunde hier haben Wurzeln in der nichtmagischen Welt. Es ist einfach nicht richtig, dass ihnen das passiert und das wir alle ständig in Angst leben müssen vor diesen Todessern. Ich wäre um ein Haar dort nicht mehr herausgekommen, weil mich die Situation so sehr überfordert hat, dass ich wie paralysiert war.“ gestand sie leise, blickte auf ihre Hände und schließlich wieder hinüber zu der Hexe. “Noch nie habe ich mich so hilflos gefühlt und ich habe dieses Gefühl so sehr gehasst. Wie gehst du damit um, in solche Situationen zu geraten? Wir sind doch keine Kämpfer, ich bin kein Auror ich bin Fluchbrecherin.“ Das schloss natürlich nicht aus, das Calpernia weit bewanderter in Duellier Künsten war als sie aber keiner von ihnen gehörte der Strafverfolgung an.
RE: To fight for what you believe - Calpernia Astor - 17.06.2024
 Ein sanftes Lächeln umspielte Calpernias Lippen, als sie Sofina betrachtete. Ja, die junge Frau hatte sich den richtigen Beruf ausgesucht, wenn sie gerne tüftelte und rätselte. Sie schlug sich gut in der Ausbildung, und auch, wenn Cal sie gerne einmal etwas strenger herannahm und herausforderungsvolle, wie auch schwierige Aufgaben an sie stellte, so gab sie nicht auf. Cal wusste den starken Willen der anderen zu schätzen – glaubte sogar, dass dies gepaart mit einer Kämpfernatur und einer unbeugsamen Stärke in ihr Material für den Orden des Phönix war.
“Ohnehin wollte ich heute mit dir etwas anderes besprechen.“, eröffnete sie nun das eben durchdachte Thema und schob die Aufgabe Sofinas auf den nächsten Tag, der ihnen noch genügend Zeit und Chance bieten würde, sich der ehemals verfluchten Schatulle zu widmen. Zu passend erschien Calpernia gerade der Augenblick der einsamen Zweisamkeit in den leeren Büros der Fluchbrecher, als dass sie ihn nicht nutzen würde. Hier könnte sie in Ruhe Sofinas potentiell engagierte Interessen abfragen, hier könnte sie ihr in Ruhe erzählen, dass es den Orden gab und was der Orden tat. Und falls Sofina dies nicht wollte, würde sie sie in Ruhe oblivieren können – ein Akt, bei dem Calpernia sehr hoffte, dass er nicht notwendig sein würde. Sie hatte Vertrauen in ihre Einschätzung, war jedoch nicht zu arrogant oder überheblich, um nicht die eigene Fehlbarkeit zu vergessen.
Cal war sehr froh, dass Sofina bereit war, sich zu öffnen und ehrlich zu ihr zu sein. Sie wusste zu gut, dass sie beide in einem unausgeglichenen Machtverhältnis zueinander standen, schließlich war sie ihre Ausbilderin und Sofina ihre Auszubildende. Von Anfang an hatte Cal jedoch eindeutig gemacht, dass sie auch am seelischen und psychischen Interesse ihrer Azubis interessiert war und nicht nur Leistung von ihnen forderte. Sie war der Meinung, dass jene Beziehung ein Geben und Nehmen sein konnte und sie alle davon profitieren konnten, wenn sie nicht nur rein auf einer geschäftlichen Arbeitsbeziehung miteinander kommunizierten. Außerdem geriet man auf jenem Wege einfacher an Informationen, die für den Orden wiederum wichtig sein konnten. Wie beispielsweise potentielle neue Rekruten.
“Das wird es nicht, versprochen.“, sagte sie ihr nochmals zu, denn Cal ahnte bereits, wie wichtig die Ausbildung der Alvarsdottir war. Aber sie war auch nur ein Mensch. Genauso, wie Calpernia dies war.
Dann lauschte sie den Ausführungen von Sofina, nickte nachdenklich und eine kleine Sorgenfalte bildete sich zwischen ihren Augenbrauen. Sie konnte Sofinas Ängste und Überforderung sehr gut nachvollziehen. Ebenso, wie sie ihre Sorgen sah und anerkannte. Cal hatte ebenso solche Sorgen. Sie selbst stammte aus einer reinblütigen Familie, hatte jedoch in eine halbblütige Adelsfamilie eingeheiratet. Die Astors verkehrten viel in der Muggelwelt. Ebenso hatte Cal viele Muggel-Bekanntschaften und Freundschaften. Sie alle ahnten nichts von der eigentlichen, riesigen Gefahr, die dort draußen bestand.
“Ich kann deine Ängste und Sorgen sehr gut nachempfinden. Ich habe auch viele Kontakte in die Muggelwelt über meine Familie… am liebsten würde ich sie warnen, ihnen Tipps geben, aber das geht aufgrund der Geheimhaltung der Magie leider nicht.“, entgegnete Cal und seufzte leise auf, ein trauriger Ausdruck in den Augen verharrend, “ich bin auch keine zu versierte Duellantin. Sicherlich, ich beherrsche einige Duellierzauber und würde behaupten, ich kann mich wehren, aber ich bin nicht unbedingt geformt für das Schlachtfeld. Dort liegen nicht unbedingt meine größten Stärken.“ Sie schmunzelte und zuckte mit den Schultern, rutschte ein wenig auf ihrem Stuhl nach vorne und besah sich Sofina. Sofina erschien Calpernia als eine Kämpferin. Wenn sie musste, so würde sie sich wehren, sie würde kämpfen, um sich schlagen und für sich selbst, wie auch andere einstehen. “Ich habe gelernt, in solchen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Das kommt leider nur bei wenigen Menschen von alleine. Mir wurden Duellierzauber beigebracht, genauso, wie ich geschult wurde, wohin ich meine Aufmerksamkeit lenken soll und wohin es klug ist, seine Prioritäten zu setzen.“, erzählte Calpernia schließlich, hob leicht das Kinn an und blickte Sofina nachdenklich und ernst an, “würdest du auch solche Dinge erlernen wollen?“ Cals Aufmerksamkeit lag nun vollkommen auf Sofina, wartete ihre Reaktion ab. “Ich kann es verstehen, wenn man sich alledem nicht stellen möchte. Es muss auch nicht sein - nicht jeder ist für solche Konfrontationen gemacht. Wir können uns glücklich schätzen, dass unsere Auroren trotz allem eine sehr gute Arbeit machen.“, fügte sie schließlich hinzu, gab Sofina die Möglichkeit, dem zuzustimmen und sich in diese Kategorie zu begeben.
Jedoch ahnte Cal bereits, was die Antwort der Isländerin sein würde.
RE: To fight for what you believe - Sofina Alvarsdottir - 03.07.2024
 Die Arbeit des Tages war bereits beiseitegeschoben und würde heute nicht mehr begutachtet werden, das hatte man bereits gemeinschaftlich festgestellt und doch nahm das Gespräch plötzlich eine ganz andere Wendung, mit der die Rothaarige nicht gerechnet hatte. Vor allem als ihre Ausbildnerin auch noch anklingen ließ, dass es da ein Thema gab, über das sie mit ihr sprechen wollte, dass nichts mit der Arbeit zu tun hatte, wurde sie doch hellhörig und offenkundig auch leicht nervös, denn sie konnte sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen und das ihr heute eröffnet werden würde, dasw es da einen geheimen Widerstand gab, damit hätte sie wohl auch in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet. Daher nickte sie nur, zum Zeichen, das sie hellhörig war und die Dunkelhaarige weitersprechen konnte, vor allem, auch nachdem sie sich angehört hatte, was ihr selbst in den letzten Tagen seit dem Angriff durch den Kopf gegangen war, denn ihr Verhältnis war bereits freundschaftlich genug dafür geworden. Daher war es ihr auch nicht besonders schwergefallen, sich ihr tatsächlich zu öffnen und davon zu sprechen, denn sie war sich sicher, dass sie ihr Wort halten und nichts davon weitererzählen würde.
Die Isländerin blickte aufmerksam zu ihrem Gegenüber, während diese nun zu sprechen begann und von ihren eigenen Ängsten und Sorgen um ihre Familie und Freunde berichtete, von denen sie sich bereits gedacht hatte, dass sie diese mit ihr teilte. Niemanden, der die Todesser nicht offen oder auch heimlich unterstützte, ließ diese Sache kalt und viele waren so sehr mit der nichtmagischen Welt verbunden, dass sie gar nicht anders konnten als sich Sorgen zu machen. So auch Sofina, ihre Familie war Muggel, sie und Svala die einzigen Hexen so weit man zurückdenken konnte und das bedeutete auch, das sie eine gewisse Verantwortung für jene trugen, die sich nicht vor Magie schützen konnten. “Das kann ich gut nachvollziehen, vor demselben Problem stehe ich auch und auch, dass sie es vielleicht gar nicht erst verstehen würden. Meinen Eltern ist nicht ganz bewusst, was dieser Krieg bedeutet und ich bin so froh, dass sie nicht hier sondern in Island in Sicherheit sind und sie wissen auch gar nicht, wozu Magie fähig ist.“ Denn lange Zeit hatten sie zu Hause nicht zaubern dürfen und als sie es endlich gekonnt hatten, hatten sie ihnen nur die schönen, die wunderbaren Seiten der Magie gezeigt. “Wie ich herausgefunden habe, liegen meine Stärken dort auch nicht.“ erwiderte sie mit einem selbstironischen Schmunzeln, denn tatsächlich hatte sie in ihren Augen an jenem Tag mehr als versagt und wäre Veit nicht gewesen, wer wusste schon was dann passiert wäre. Doch im Gegensatz zu ihr hatte Calpernia gelernt, mit solchen Dingen umzugehen und war vielleicht auch selbst auf den Gedanken gekommen, ihre Duellier Fähigkeiten zu verbessern, für den Fall der Fälle und wie die junge Hexe nun selbst miterlebt hatte, so war man wohl nirgendwo mehr sicher. “Ich denke ja, ich will gewappnet sein falls so etwas noch einmal passiert, auch wenn ich natürlich nicht darauf hoffe. Vor allem aber will ich meine Freunde beschützen können und all jene, die es nicht selbst können.“ antwortete sie nun nachdenklich, nachdem sie sich ein paar Sekunden Zeit genommen hatte, um darüber nachzudenken, denn Sofina war nie eine Duellantin gewesen und Gewalt hatte sie immer schon verabscheut. Doch manchmal war sie auch Mittel zum Zweck und sie hatte auf die harte Tour gelernt, dass ihre Angreifer keine Rücksicht auf ihre Befindlichkeiten genommen hatten. “Versteh mich nicht falsch, ich bin niemand der bei so einem Angriff in der ersten Reihe stehen möchte, aber ich will mich auch nicht verstecken müssen, weil ich nicht weiß, wie ich mich verteidigen kann. Ich wäre keine gute Aurorin oder HIT Witch aber ich will auch nie mehr so hilflos sein, wie ich es gewesen bin. Würdest du mir dabei helfen?“ Es war eine mehr als ehrliche Frage und man konnte die Hoffnung in den grünen Augen der jungen Hexe sehen, die sich nie mehr so hilflos vorkommen wollte und die gewillt war, an sich und ihren Fähigkeiten zu arbeiten. Sie würde nie Hals über Kopf in einen Kampf hineinlaufen, nicht wenn es sich vermeiden ließ, aber Sofina war eine Kämpferin im Herzen und würde alles dafür tun, jene sicher zu wissen, die sie liebte und die in ihren Augen Schutz mehr als verdient hatten.
RE: To fight for what you believe - Calpernia Astor - 29.08.2024
 Der Krieg forderte viel von ihnen allen. Als Teil einer halbblütigen Familie, wenngleich sie auch nur eingeheiratet war, fühlte sie sich dennoch ein Stück weit verantwortlich, sie in Schutz zu nehmen, dafür zu sorgen, dass sie nicht in Gefahr gerieten, wie so viele andere. Die Geheimhaltung der Magie verlangte, dass diese nur Personen kannten, bei denen es nicht anders möglich war und sie sah den Sinn dahinter. Und doch fiel es Cal manchmal so schwer.
“Dass deine Eltern in Island sind, ist sicherlich auch sehr erleichternd für dich.“, stellte Calpernia fest, ein trauriges Lächeln huschte über ihre Züge. Dort waren sie sicher. Noch. Calpernia war keine allzu große Pessimistin, aber sie ließ sich auch nicht sonderlich leicht von zu optimistischen Gedankengängen verführen. Sie wusste, wozu die Todesser fähig waren. Deswegen unterstützte sie nun seit so vielen Jahren den Orden des Phönix. Weil sie nicht mit ansehen wollte, wie diese die Grenzen der Länder ignorierten.
Sofinas selbstironisches Schmunzeln quittierte auch Calpernia mit einem sanften Lächeln auf den Zügen. Sie selbst war nie eine große Kämpferin gewesen und wenngleich sie sich durchschlagen konnte, so war sie nicht dafür gemacht. Ansonsten wäre sie wohl Aurorin geworden. Sofina jedoch – bei Sofina konnte sich die Astor durchaus vorstellen, dass sie kämpfen würde. Dass sie zum Zauberstab greifen und trainieren würde, um sich zu duellieren, um sich zu wehren. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, dass ihre Auszubildende aus jenem Holz geschnitzt war, das bei Aufprall eines Zaubers splitterte, aber nicht einfach auseinanderbrach.
“Manche Stärken lassen sich jedoch auch neu finden und ausbauen.“, stellte sie potentiell in Aussicht. Dafür musste Calpernia aber herausfinden, ob Sofina wahrhaftig daran interessiert war. Ob sie bereit war, den Schritt zu tun, vor dem viele zurück schreckten. Es war eines, seinen Unmut über die Todesser zu äußern, an deren Taten zu leiden und eine Veränderung herbei zu wünschen. Nur wenige waren wirklich bereit dafür, dafür auch etwas zu tun. Viele ließen leere Worte verlauten, denen es an Ehrlichkeit mangelte. Calpernias aufmerksamer Blick lag auf Sofina und Nachdenklichkeit, aber auch Anerkennung blitzte in ihren dunklen Augen auf, als sie das Kinn reckte und den Blick etwas hob. Sofina war kein Mensch, deren Worte größer waren als ihr Wille und ihre Seele. Sie war mutig, sie war engagiert, sie war klug. Einen Augenblick lang schwieg Cal, dann nickte sie, hob ihren Zauberstab und schloss die Tür hinter Sofina mit einem sanften Klick. Dann legte sie das Holz fein säuberlich wieder auf den Schreibtisch, strich mit den Fingerspitzen sanft über die Maserung, bevor sie wieder aufsah und zu Sofina blickte. “Ich würde dir sehr gerne helfen, Sofina.“, sagte sie ihr zu, dann blickte sie sie ernst und durchdringend an, “das was ich dir nun erzähle, unterliegt der strengsten Geheimhaltung. Du darfst mit niemanden darüber reden, nicht mit deinen Freunden und Arbeitskollegen, nicht einmal mit deiner Zwillingsschwester. An dieser Sache hängen viele Menschenleben, die nicht riskiert werden dürfen.“ Kurz hielt Calpernia inne, atmete leise ein und verzog nachdenklich die Lippen. “Es gibt eine Gruppierung, die seit einigen Jahren besteht. Sie wurde von Albus Dumbledore gegründet in jenen Zeiten, als der Dunkle Lord begann, seine Todesser zu rekrutieren und um sich zu scharen. Sie nennt sich der Orden des Phönix. Wir agieren aktiv und auch passiv gegen die Todesser. Wir sind eine Art Widerstandsbewegung, die das Ministerium unter der Hand unterstützen möchte, weil dies in seinem Handeln recht eingeschränkt ist.“, erzählte sie Sofina, beobachtete ihre Reaktion genau, die jedoch wohl hauptsächlich mit Überraschung zu beschreiben war. “Ich beobachte dich schon länger. Du bist tapfer, Sofina. Du hast nicht nur das Herz am rechten Fleck, sondern bist auch engagiert und widerstandsfähig. Ich kann mir vorstellen, dass du gut zu uns passen würdest; dass du von uns, aber auch wir von dir profitieren. Allerdings ist es keine allzu ungefährliche Sache, wie du sicher verstehst. Als Mitglied des Ordens geht man ein Risiko ein.“, sprach Calpernia weiter, hielt inne und biss sich kurz auf die Unterlippe. Sie ließ Sofina nun Zeit, zu reagieren, eine Einschätzung zu geben oder auch Fragen zu stellen. Es wäre in Ordnung, würde ihr dies ein Schritt zu viel sein. Dass sie sie dann oblivieren müsste, sprach Cal nicht aus, sie würde es einfach tun. Auch, wenn es ihr widerstrebte, aber die Sicherheit ihrer Mitstreitenden ging vor.
RE: To fight for what you believe - Sofina Alvarsdottir - 01.09.2024
 Das ihre Familie derzeit in Sicherheit war und es vielleicht nicht für immer sein würde, genau dieser Gedanke war auch der jungen Hexe durch den Kopf gegangen als sie damit begonnen hatte, den Angriff auf den Weihnachtsmarkt zu verarbeiten. Was, wenn die Todesser immer mehr an Macht gewinnen würden? Es war ein solch erschreckender Gedanke gewesen, dass sie ihn nicht zu Ende hatte denken wollen. Sie hatte immer schon andere beschützen wollen, zwar war sie keine Kämpferin aber ihr Herz war loyal und mutig genug, um sich gegen Unrecht zu stellen und doch hatte sie sich machtlos gefühlt gegen das, was die Todesser darstellen. “Ja das ist es auch.“ antwortete sie daher leise, wenn auch eine Spur nachdenklicher als sonst. Mit Svala hatte sie nie darüber gesprochen aber diese Angst hatte sich in ihrer Brust eingenistet und ihr war klar, dass sie etwas dagegen würde tun müssen um zu verhindern, dass sie sich dort breit machte und alles an Hoffnung und Optimismus im Keim erstickte, was ihr noch geblieben war.
Ihre Stärken, sie war gerade noch dabei sie zu finden aber wenn ihr die Möglichkeit geboten würde, sie auszubauen, so würde sie auf keinen Fall nein dazu sagen, nicht nach allem, was geschehen war. “Das stimmt und ich bin noch dabei, sie alle zu finden.“ gestand sie mit einem schüchternen Lächeln, auch wenn dies der älteren Ausbildnerin wohl klar war immerhin war sie diejenige mit der Erfahrung auf diesem Gebiet. Und wer konnte schon mit Anfang zwanzig von sich behaupten, seine Stärken und Schwächen in und auswendig zu kennen? Außerdem hatte die junge Hexe sich immer als biegsam, wie ein Zauberstabholz gesehen, als jemand, der immer wieder neues lernen konnte und kein Problem damit hatte, eine andere Richtung einzuschlagen, wenn es sie im Leben weiterbrachte.
Trotzdem war die Rothaarige mehr als gespannt darauf, was Calpernia ihr mitteilen wollte und vor allem, was solche Geheimhaltung erforderte. Die Isländerin war noch nicht lange genug hier in England um zu wissen, welche Fraktionen sich gebildet hatten oder welche Rolle eine Opposition, ausgenommen des Zaubereiministeriums, in diesem Krieg spielen konnte und vermutlich hatte sie auch nie darüber nachgedacht, das so etwas wie ein geheimer Widerstand existieren könnte. Aufgeregt rutschte sie auf ihrem Stuhl leicht hin und her und nickte schnell pflichtbewusst, als die Fluchbrecherin ihr anbot, ihr helfen zu wollen und sie gleichzeitig zu voller Geheimhaltung verpflichtete. “Ich kann ein Geheimnis für mich bewahren!“ Das entsprach durchaus der Wahrheit, denn so gerne sie auch vor sich hin plapperte, sie war niemand, der solch ein Vertrauen missbrauchte. Die Überraschung stand ihr jedoch ins Gesicht geschrieben, als die Dunkelhaarige weitersprach und sie zum ersten Mal vom Orden des Phönix hörte. “Das klingt danach, als würden ihm sehr tapfere Menschen angehören um für das Richtige einzustehen und so etwas kann ich nur bewundern. Aber was könnte ich dazu beitragen? Wie gesagt ich bin keine Kämpferin aber ich will auch niemanden in Gefahr bringen, weil ich es eben nicht bin.“ In ihren grünen Augen lagen ehrliche Zweifel über ihren Nutzen an solch einer Bewegung, die sich zu gut anhörte, um wahr zu sein. Für andere kämpfen, die es nicht selbst tun konnten, jene beschützen, die sich nicht schützen konnten – das waren Dinge, für die Sofina einstehen konnte. “Das kling so, als wärt ihr alle Kämpfer im Herzen und ich würde so gerne etwas tun aber ich bin mir nicht ganz sicher, was ich dazu wirklich beitragen könnte. Das Risiko eingehen ist, das eine aber ich will mich nicht vollkommen nutzlos fühlen. Weißt du, was ich meine?“ Ihr Blick lag neugierig aber abwartend auf der Älteren, die ihr gerade ein Angebot gemacht hatte, das zu gut klang, um wahr zu sein. Das hatte zwar nicht auf ihrer Bucket List gestanden, einen Versuch war es aber wohl wert, vor allem wenn es Leben retten konnte.
RE: To fight for what you believe - Calpernia Astor - 02.10.2024
 Calpernia konnte sehr gut nachvollziehen, dass man in der jetzigen Zeit das Bedürfnis verspürte, zu lernen, sich zu wehren. Selbst, wenn man nicht bewusst und beabsichtigt den Kampf suchte und sich in die politischen Konflikte einmischte, so konnte man dennoch als Zivilist oder Zivilistin Opfer eines Angriffes werden. Und dann machten sich Kampftechniken oder auch Kampfzauber sehr bewährt.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf Calpernias Züge, zu gut wissend, dass Sofina wenn dann noch am Anfang ihrer Reise war. Sie war noch so jung – und hatte noch viel Zeit vor sich, sich selbst kennenzulernen. In Sofinas Alter hatte Cal auch noch nicht ansatzweise gewusst, welche Stärken und Schwäche sie innehatte, hatte erst über die kommenden Jahre gelernt, was für sie geeignet war und was nicht. Es würde auch bei ihr kommen, mit der Zeit.
Cal glaubte durchaus, dass Sofina das Potential hatte, hoch über sich selbst hinaus zu wachsen, dass sie lernwillig und ehrgeizig, wie auch fleißig war; besonders bei Dingen, die ihre Leidenschaft weckten. Sie war aufgeweckt und begeisterungsfähig; nun aber wirkte sie jedoch eher ruhig und aufmerksam, nachdenklich. Calpernia beobachtete sie genau, war gespannt darauf, wie sie auf ihre Ausführungen reagieren würde. Rekruten und Rekrutinnen für den Orden nahmen sie sehr bedacht auf, die folgenden Personen wurden ausführlich unter die Lupe genommen und auch diskutiert, bevor dieser Schritt getan wurde. Und sollte abgelehnt werden, so wurden diese Leute obliviert. Cal tat es nicht gerne, jedoch war es eine notwendige Maßnahme. Zu viele Leben hingen an dieser Sache, zu viel könnte dadurch riskiert werden.
Sie hoffte, dass sie es nicht bei Sofina machen musste.
Von daher waren Calpernias Worte nicht ganz wahr, sie wandelten an einer Gratlinie von Lüge zu Wahrheit. Die Wahrung eines Geheimnisses war nicht relevant, wenn sie sie oblivieren würde. Aber dies würde Cal ihrer Auszubildenden nicht auf die Nase binden. Sofina wirkte nun ehrlich überrascht, beinahe überwältigt; dies war eine zu erwartende Reaktion, dass es eine Gegenorganisation gegen die Todesser gab, erwarteten die wenigsten. Sie agierten auch nicht ganz auf legalem Boden, erschien der Orden viel eher Selbstjustiz nach als dass er sich geltendem Recht unterordnete.
“Ich weiß, was du meinst, Sofina. Dieses Gefühl der Nutzlosigkeit hattest du auf dem Weihnachtsmarkt und Hilfe kann nur adäquat geleistet werden, wenn die Person auch dazu befähigt ist. Es gibt viele, verschiedene Möglichkeiten, um sich für den Orden einzubringen. Ich bin auch normalerweise nicht direkt auf dem Kampffeld dabei. Ich stelle andere Dinge bereit, wie Informationen, biete Unterschlupforte an. Begabte in Heilzaubern sind gerne gesehen, genauso, wie Begabte für die Lösung von Flüchen.“, erzählte Calpernia schließlich auf Sofinas Bedenken hin, legte leicht den Kopf schief, “die neusten jungen Zauberer und Hexen, die wir aufnehmen, werden wir auch nicht direkt in Kampfsituationen werfen, es sei denn, sie eignen sich dafür und haben beispielsweise als auszubildende Auroren Erfahrungen. Was zuerst geschehen sollte, ist ein Training, um dich auf alle möglichen Szenarien vorzubereiten. Du könntest bei uns lernen, zu kämpfen und dich zu wehren.“ Kurz hielt Calpernia inne, lächelte aufmunternd. “Ich könnte dir in diesem Rahmen mehr beibringen, auf dass du in Kampfsituationen gewappnet bist. Wir haben einige ausgezeichnete Duellanten, die dir das Handwerkzeug dafür bereitstellen können.“, bot sie ihr an. Auch, wenn Cal nicht direkt auf dem Schlachtfeld agierte, so war sie mittlerweile doch fähig, sich zu wehren und vor allem einen kühlen Kopf zu bewahren. Aber natürlich könnte Sofina auch von anderen lernen. Im Orden waren einige herausragende Hexen und Zauberer.
RE: To fight for what you believe - Sofina Alvarsdottir - 05.11.2024
 Sofina war immer schon jemand gewesen, der ihre eigenen Fähigkeiten sehr gut hatte einschätzen können und auch wenn sie sich gerne in Tagträumen verlor, sie war nicht naiv zu glauben, unverwundbar zu sein oder gar alles zu können. Sie hatte sich nicht nur ihre Noten, sondern auch ihre Erfolge stets hart erarbeitet, ihr war nie alles einfach zugeflogen und auch wenn sie wusste, dass sie auf manchen Gebieten ein Talent besaß, sie nahm es nicht für vollkommen selbstverständlich hin. Das hatte wenig mit der Tagträumerei zu tun, denn diese erstreckte sich nicht auf ihre Fähigkeiten, von denen sie immer noch mehr zu erlernen gedachte und vor allem in ihrer Ausbildung war sie mit jedem Tag mehr aufgeblüht und hatte bessere Noten geschrieben, als während ihrer Schulzeit, vor allem aber wohl auch, weil alles, was ihr nicht lag, einfach weggefallen war. Trotzdem war es etwas vollkommen anders, im sicheren Gringotts zu sitzen und sich an Aufgaben zu versuchen, als jemanden zu beschützen, den man liebte und sie war sich immer noch nicht sicher, wie sehr sie dafür geschaffen war oder ob sie es wirklich konnte. Der Angriff auf den Weihnachtsmarkt hatte ihr zwar gezeigt das sie zu mehr in der Lage war, als sie gedacht hatte, doch einer Widerstandsbewegung beizutreten und gleichzeitig aktiv gegen diese Todesser zu kämpfen, das war dann doch eine vollkommen andere Hausnummer.
Wie geheim dieser Orden wirklich war, ahnte die junge Hexe noch gar nicht und auch wenn sie von Calpernia zu Geheimhaltung aufgefordert wurde, so war ihr noch nicht ganz klar, was alles auf dem Spiel stand oder wie tief sie in den Orden verstrickt war. Generell hatte sie ihrer Ausbildnerin so etwas auch gar nicht zugetraut, vielleicht aber auch weil sie nie darüber nachgedacht hatte, ob die Fluchbrecherin überhaupt Teil von so etwas sein würde. Die Isländerin brauchte einen Moment, um ihre Gedanken zu sammeln und war froh darüber, dass die Ältere das Wort ergriff und ihr diese Ordensgeschichte ein wenig näher erklärte. Trotzdem war da dieser Hintergedanke, was genau sie dort ausrichten könnte, was jemand wie Sofina einbringen konnte, aber vermutlich hätte die Astor sie nie darauf angesprochen, wäre da nicht etwas, das sie in ihr zu sehen schien. “Das heißt also man würde auch jemanden wie mich dort gebrauchen können? Auch ohne Kampferfahrung?“ schlussfolgerte sie nachdenklich, wenn auch schon ein Stück weit aufgeregter. Die Rothaarige war muggelstämmig, sie hatte Familie und Freunde, die Muggel waren und ihr war nur allzu bewusst, wo sie sich wiederfinden würde, sollten die Todesser diesen Krieg für sich entscheiden und das war etwas, das ihr Angst machte. “Ich finde das alles wirklich unglaublich interessant, vor allem aber der Gedanke daran, dass ich etwas tun könnte, spricht mich wirklich an. Ich hätte es zwar nicht von mir gedacht, aber scheinbar steckt doch eine Kämpfernatur in mir.“ Dabei lächelte die Jüngere leicht und legte nachdenklich den Kopf schief, dachte daran, welche Möglichkeiten ihr gerade eröffnet wurden. “ Das heißt also ich würde nicht nur von dir lernen, sondern auch von anderen? Das hört sich wirklich nützlich an! Möglicherweise werde ich nie die erste in einem Kampf sein aber der Weihnachtsmarkt hat mir gezeigt, wie schnell man sich in so einer Situation wiederfinden kann, egal ob man es will oder nicht und ich will nicht mehr so hilflos sein. Ich möchte auch Svala oder Satyana beschützen können oder jene, die es nicht können, jene die keine Magie beherrschen.“ Immer mehr wurde ihr jedoch auch bewusst, dass dieser Schritt in einen solchen Orden wohl auch ein Risiko barg, das man nicht abschätzen konnte und mit Sicherheit war es etwas, auf das ihre Schwester sie sogleich hinweisen würde, für Sofina selbst hörte es sich jedoch an, wie ein weiteres Abenteuer. “Aber ich nehme an, das Ganze ist nicht ohne Risiko? Und meiner Schwester und Satyana dürfte ich davon wohl auch nicht erzählen?“ Eine schnelle Auffassungsgabe konnte einem als Fluchbrecher den Kopf retten und eine solche hatte die Isländerin immer schon an den Tag gelegt.
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