03.05.2024, 11:55
Der Brief zum neuen Jahr von meinem Vater war unerwartet gewesen, nicht nur weil ich weiß das er nicht mein Vater ist, sondern auch weil seine Bitte ungewöhnlich ist. Eigentlich dachte ich, dass ich mich da raushalten kann, aus den Machenschaften von meinem Vater und meiner Brüder und ich denke so hat meine Mutter es auch gesehen. Doch Meinungen ändern sich und ich kann meinem Vater nichts abschlagen, solange er die Wahrheit nicht kennt, bin ich schließlich seine kleine Prinzessin und wenn ich das tue was er sich wünscht, wer weiß vielleicht wird er es dann nie erfahren und wenn doch liebt er mich vielleicht genug um mich weiter als seine Tochter zu behandeln. Ich hoffe es jedenfalls. Also habe ich zugesagt, bin seiner Bitte nachgegangen und sollte am ersten Sonntag nach den Ferien zu einem treffen. Keine Ahnung was mich erwartet oder wer, und dennoch gehe ich folgsam dahin, meine Hausaufgaben sind um diese Uhrzeit sowieso schon erledigt und da weder Maxim noch Uranus oder sonst wer wirklich Zeit haben kann ich meine Zeit auch da vertreiben. Ich kann mir schon denken worum es geht und ich weiß in etwa was mich in der Zukunft erwartet ich habe es damals heimlich mitgehört bei meinen Brüdern damals haben sie noch versucht es vor mir zu verheimlichen bis ich irgendwann alt genug war und anscheinend bin ich das nicht und eine Zabini muss ja ihre Pflicht erfüllen. Also Kopf hoch und ein Lächeln aufsetzen.
Ich bin ein paar Minuten zu spät als ich die Tür öffne.“Tut mir Leid für die…“ fange ich an ehe ich verstumme und in der Tür stehen bleibe. Ich weiß nicht was mich erwartet hat aber die Gesichter, die mich anschauen sicherlich nicht. Okay teilweise. Uranus womöglich, mein Vater hat einen Narren an den Jungen gefressen. Aber Clemi.. und Maxim. Mein Blick bleibt auf ihm liegen und mir stockt fast der Atem und plötzlich macht alles Sinn. Am liebsten würde ich schreien, ihn anschreien, doch es kommt nichts heraus. Stattdessen haften die Blicke auf mir und ich gehe ein paar Schritte rückwärts wieder aus der Tür hinaus, ehe sie in Schloss fällt, vor meiner Nase einfach zu. Ich kann es nicht fassen. Er hat nie was gesagt. Ob das der Grund ist… für einen Moment verharre ich auf der Stelle, ehe mich umdrehe. Ich glaub ich sollte hier weg, ich weiß das ich das machen muss, dass alles hier für die Familie, für die Ehre, für meinen Vater. Aber nicht jetzt. Nicht heute. Nicht hier.
Ich bin ein paar Minuten zu spät als ich die Tür öffne.