17.12.2024, 11:45

Brother-in-Fur
Es war niedlich, zu beobachten, wie Luian von seiner neuen Bekanntschaft sprach. Man sah dem anderen Werwolf eindeutig an, dass er verliebt war und sein Herz verschenkt hatte. Er wirkte inspiriert, beflügelt und unbeschwert, wenn er über den anderen sprach. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Züge von Remus. Er freute sich für den anderen mit. Es war gut, dass er vielleicht wirklich jemanden gefunden hatte, bei dem er ehrlich er selbst sein konnte und der ihn dafür nicht verurteilte. Moony wünschte es Luian wirklich sehr. Er hätte es verdient. Er tat sich ein wenig schwer, sich dieses Themas bezüglich zu öffnen. Remus wusste, dass es mit Alya nicht ideal und gut gelaufen war. Und doch war er irgendwie froh, dass es nichts Ernsteres geworden war. So wirklich hatte es nicht gepasst und außerdem war da noch sein haariges Problem, das er eigentlich niemandem aufbürden wollte. Ein Leben mit ihm als Partner an der Seite wäre von vielen Einschränkungen und Restriktionen geprägt, wie auch potentieller gesellschaftlicher Ächtung. Dies war für jeden unzumutbar. Und doch... seine Freunde und Freundinnen hatten dieses Risiko auf sich genommen und verblieben an seiner Seite. Es war merkwürdig und ungewöhnlich. Aber Remus war so froh darum. So unglaublich, unbeschreiblich froh.
Auf Luians überzeugte Worte hin nickte Remus lediglich. Er wusste nicht, ob er dies wirklich wollen sollte. Und doch übermannte ihn für einen kurzen Moment die Sehnsucht und er stockte, biss sich auf die Unterlippe und dachte merkwürdigerweise in jenem Moment an Sirius. Zu sehr waren seine Gedanken jedoch von undurchdringbaren Chaos und Unverständnis, wie auch Verwirrung geprägt, als dass er die vielen verknoteten Fäden und Enden hätte entwirren können.
Die nächste Frage des Lupin entwich seinen Lippen impulsiv, was für Remus sehr ungewöhnlich und untypisch war. Er war jemand, der lange und intensiv über seine Worte nachdachte und sich niemals spontanen Empfindungen hingab. Und doch stellte er eben jene Frage an Luian, die einfach so seinem Herzen entsprang. Gespannt lauschte er den Worten des anderen und als dieser erzählte, dass er einen seiner engsten Freunde nähergekommen war, zog sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Dass Luian sich über seine Sexualität nicht viele Gedanken gemacht hatte, konnte Moony absolut nachvollziehen und nachempfinden. Ihm erging es genauso, dem war noch immer so. Er presste die Lippen aufeinander. Seine Anspannung entwich ihm partiell, als Luian den Bergtroll erwähnte und ein Lachen entfleuchte seinen Lungen. Remus schüttelte leicht den Kopf und musste nun wieder grinsen.


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