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Brother-in-Fur - Luian Ketteridge - 02.06.2024

Brother-in-Fur
Luian streckte sich der Sonne entgegen, es war für einen Januarmorgen überraschend angenehm. Okay, er hatte sich auch einen gewissen Zwiebellook angewöhnt, seit er bei Atlas wohnte und die Wohnung- wenn man die Bruchbude als solche bezeichnen konnte- mehr als zugig war. Natürlich hatte er auch eine intakte Wohnung, die er nutzen könnte, hey er könnte sogar Atlas anbieten diese mit ihm zu beziehen... doch das schaffte er einfach nicht. Es war Roxys Wohnung und alles dort rief nach ihr. Die kurze Zeit in der er auch dort gewohnt hatte, hatte daran nichts geändert. Er rieb sich über die Narbe, die sich über sein Auge zog und seufzte. Er musste die Wohnung verkaufen, er hatte es lange genug aufgeschoben und er wusste, dass er darin nicht würde wohnen können.
Er schüttelte den Kopf und vertrieb die Gedanken. Er wollte sich mit dem anderen Werwolf treffen. Remus. Seit der Mondfinsternis war so viel passiert und doch fand er es schade, dass er sich nicht früher bei dem Anderen gemeldet hatte. Und dabei stellte es sich als sehr einfach vor. Ein kurzer Brief, eine Eule und schups hatte er ein Date mit dem Anderen. Wobei 'Date' nichts romantisches zu bedeuten hatte, auch wenn der Andere ganz niedlich war. Er sah auch schon den Pavillon an dem sie sich treffen wollten. Und da stand der braunhaarige Engländer auch schon. »Hey Remus!«, rief er dann von Weiten und winkte bereits und seine Schritte wurden etwas schneller, als er die letzten Meter zwischen ihnen Beiden unterbrach. »Wartest du schon lange?«, fragte er und grinste, während er den Anderen umarmte. Er war sonst nicht so auf Kuschelkurs. Aber er freute sich Remus wiederzutreffen. Und diesmal mit Klamotten, unverletzt und vor allem ohne Beeinträchtigungen durch Wolf oder Mond. Es war mittlerweile nicht das erste mal, dass er einen anderen Werwolf traf. Und doch war es anders als bei dem Highland Rudel. Remus und seine Geschichte waren sich sehr ähnlich, hatten sie beide die Möglichkeit trotz der Wandlung die Schule zu besuchen. Lebten sie Beide schon so viele Jahre mit diesem Fluch. »Ich finds klasse, dass du zugestimmt hast mich nochmal zu treffen. Unsere erste Begegnung war ja alles andere als... normal gewesen. Und ich schwöre ich wollte mich schon früher bei dir melden. Aber...«, er zuckte mit den Schultern, schluckte aufkommende Emotionen runter und grinste noch einmal. »Jedenfalls, danke und so. Ich hab mir ehrlich gesagt nicht wirklich einen Plan gemacht, was wir machen können. Im Grunde wollte ich nur quatschen. Wie wäre es... da vorne ist so ein Stand an dem es Kaffee, Tee und Eis und so gibt. Wir holen uns was und quatschen?«, plapperte er dann los.



RE: Brother-in-Fur - Remus Lupin - 16.07.2024

Brother-in-Fur
Remus war sehr froh gewesen, als er den Brief von Luian von der Eule entgegen genommen hatte. Seit sie sich nach jener verhängnisvollen Vollmond- und Blutmondnacht wieder begegnet waren und Luian Remus das Rudel in den Highlands gezeigt hatte, hatten sie sich nicht wieder getroffen, was nun zwei Monate her war. Schon öfters hatte Moony an den anderen gedacht und sich gefragt, ob er ihm einmal schreiben sollte, war dann jedoch unsicher zurück geblieben. Nicht, weil ihn Sirius‘ negative Meinung dazu abgehalten hätte, sondern viel eher, weil er nicht gewusst hatte, ob Luian dies wünschte, außerdem hatte er in den letzten Wochen viel zu tun gehabt. Die vier Freunde engagierten sich nun immer mehr für den Orden, zudem hatte Remus dank Minerva eine Ausbildungsstelle in einer Buchhandlung bekommen können.
Was anfangs wie eine schiere Unmöglichkeit nach ihrem Abschluss gewirkt hatte, hatte sich nach einem intensiven Gespräch mit der ehemaligen Professorin des Lupins nicht als ganz und gar so aussichtslos erwiesen. Dass Miss Bennett Remus aufgenommen hatte trotz seines Daseins als Werwolf war ihrem toleranten und vorurteilsfreien Wesen zuzuschreiben, das nicht viel darauf gab, was andere denken mochten. Es war eine sehr willkommene und wundervolle Abwechslung in Remus‘ Alltag, die ihn erfüllte. Die Arbeit mit den verfluchten Büchern war spannend und es erschien ihm, dass er jeden Tag etwas Neues erlernte, gleichzeitig war die gefundene Aufgabe sinngebend, auch, wenn er dem Engagement im Orden natürlich mehr Relevanz zuwies.

Nun aber ging es nicht um seinen neuen Job oder um den Orden. Es ging um ihn, um eine entstehende Freundschaft, die Luian, als auch ihm vielleicht eine große Unterstützung sein konnte.
Remus hatte sich auf einer Bank in dem Pavillon aus weißem Holz niedergelassen, während er gedanklich fernab war, verloren auf die Bäume im nicht allzu fernen Hintergrund starrte und über Sirius und ihn nachdachte. Wie er reagiert hatte, als er von Luian erzählt hatte. Wie er reagierte, wenn er vom Rudel erzählte. Remus wusste nicht, wie er dies alles noch bewerten sollte er war durcheinander, verloren, wie gerade sein Blick, der von Luians Ankunft aufgefangen wurde. Rasch schob er jene Gedankengänge fort, erhob sich, lächelte und war überrascht, als der andere ihn ohne zu zögern in die Arme schloss. Remus‘ Zögern mündete in eine erwidernde Umarmung, sie lösten sich voneinander und der Werwolf schüttelte den Kopf. “Hey. Nein, alles gut. Ich bin auch noch nicht so lange da.“, winkte er sogleich ab und lauschte dann gespannt den Worten des anderen, dem es ebenso erging wie Remus selbst. Er war froh darum. Und er war froh, dass Luian sogleich so entspannt und ungehalten plauderte, keine Vorbehalte und keine Zurückhaltung verspürte. Remus fühlte sich sofort wohl in der Gegenwart des anderen. “Das klingt nach einer guten Idee.“, sagte er ihm zu und so setzten sich die beiden langsam in Bewegung in Richtung des erwähnten Standes. “Ich war ehrlich gesagt auch sehr froh und… auch erleichtert, dass du mir geschrieben hast. Auch, wenn unsere erste Begegnung sehr ungewöhnlich war, da hast du Recht.“, stimmte Remus schließlich den Gefühlen Luians zu, musste schmunzeln und leise lachen, “bei mir war recht viel los in der letzten Zeit. Ich hatte schon öfter daran gedacht, dir zu schreiben, aber bin nicht wirklich dazu gekommen. Umso froher bin ich, dass du’s gemacht hast. Wie geht’s dir?“ Fragend blickte er Luian an, aufmerksame braune Augen, die den Blick aus ebenso braunen Augen trafen. Luian hatte kurz gezögert, als er seine Begründung, warum er sich nicht eher gemeldet hatte, in der Kälte des Winters hatte fortziehen lassen. Als sei etwas geschehen, was Luians Gemüt so sehr bedrückte, dass er nicht einmal darüber nachdenken wollen würde.



RE: Brother-in-Fur - Luian Ketteridge - 16.07.2024

Brother-in-Fur
Er selbst fand das Rudel in den Highlands faszinierend und er war auch ohne den Mond ein paar mal dort gewesen. Doch... das Rudel lebte in einer noch ganz anderen, eigenen Welt wie ihm schien und er war nicht bereit vollends Teil davon zu werden, dich einem Alpha zu 'unterwerfen', auch wenn er den Hünen aka Talon mochte. Und Remus war wie er alleine, zumindest was andere Werwölfe betraf. Sie teilten eine Geschichte, die auch keiner in dem Highlandrudel nachvollziehen konnte. Niemand hatte mit diesem Fluch die Schule besucht und doch hatten sie alle ihre Schicksale. Ausnahmslos alle waren mit Blutbefleckt. Da Dasein eines Werwolfs beginnt und endet immer mit Blut, wie es schien...
Luian grinste, zufrieden das der Andere noch nicht lange wartete und mit seiner Idee einverstanden war. Es war gut neue Freundschaften zu schließen, es würde ihn auch auf andere Gedanken bringen. Die noch immer blank liegenden Emotionen, der Schmerz... er konnte all dies wegdrängen, Platz für etwas anderes schaffen.
»Macht nichts! Ich sag dir gleich, ich bin in diesem Freunde-Game noch nicht so drin.«, lachte er, obwohl er es durchaus ernst meinte. Er hatte nie ein Händchen gehabt Freunde zu finden. Durch seine lockere Art und seine große Klappe hatte er Leute um sich gescharrt, doch es waren alles nur oberflächliche Bekanntschaften gewesen. Er hatte mit niemanden sein Geheimnis hatte teilen können. Vielleicht war es ihm daher wichtig... das Remus und er Freunde werden könnten. »Schick mir also ruhig ne Eule, wenn du willst. Bin aber auch nicht böse, wenn du zu tun hast.«, winkte er ab und kickte dann eine leere Dose, er beobachtete die Flugbahn, ehe er zu Remus zurück sah, als dieser fragte wie es ihm ginge. Er blinzelte. Hatte der Andere etwas.. bemerkt? Sein Herz schlug einen Moment schneller. Normalerweise würde er nun einfach abwinken, das Thema wechseln und er hatte auch schon den Mund geöffnet um genau das zu tun. Schloss ihn wieder und fuhr sich über seine Narbe. Eine Angewohnheit, die er schon gar nicht mehr mitbekam. »Beschissen! Aber es wird besser.«, lachte er, als hätte er einen Witz gerissen und kickte die Dose erneut, diesmal heftiger, sie landete in einem Gebüsch. Er knurrte leise, schüttelte den Kopf. »Der Tod lebt in unserer Mitte.«, sprach er leise, sah Remus nicht an, sondern starrte an die Stelle wo er die Dose hingeschossen hatte, er lief darauf zu, holte sie hervor und warf sie in einen Mülleimer. »Mach nicht so ein Gesicht! Lass uns über was Schöneres reden! Was ist das letzte, worüber du dich gefreut hast, außer mein hübsches Gesicht zu sehen, natürlich.«, grinste er, nun wieder ehrlicher und an Remus gewandt.



RE: Brother-in-Fur - Remus Lupin - 28.08.2024

Brother-in-Fur
Remus war sehr froh, dass sich Luian gemeldet hatte. Er hatte in den letzten Wochen immer wieder an die überraschende Begegnung mit dem anderen Werwolf gedacht; vor allem auch, als er sich als Freiwilliger für die Testung von dem Wolfbanntrank gemeldet hatte. Und doch war zu viel um die Ohren gewesen; seine neu begonnene Ausbildung, das Engagement für den Orden und auch die kürzlich vergangenen Weihnachtstage forderten ihren Tribut. Umso erleichterter war Remus nun auch, dass Luian den ersten Schritt gewagt hatte und ihm eine Eule hatte zukommen lassen. Ansonsten hätte er selbst wohl noch ein paar Wochen mehr gebraucht, um diesen Schritt selbst zu wagen.
Ein kleines Lächeln zierte die Lippen des Lupins. “Ich denke, das bekommen wir hin.“, stellte er guten Glaubens in Aussicht. Er selbst hatte viele und vor allem gute Freunde. Freunde, denen es nichts ausmachte, dass er ein haariges Problem hatte, das einmal im Monat seinen Höhepunkt erreichte. Lily, Marlene und Claire hatten so verständnisvoll reagiert, wie auch Sirius, Peter und James es getan hatte. Remus schätzte sich wahrhaftig unglaublich glücklich.
“Das mache ich gerne.“, stellte er dem anderen in Aussicht und meinte es auch so. Nicht nur, weil er sich Unterstützung von Luian und besseres Verständnis durch sein Schicksal erhoffte, dass dem seinen so ähnlich war. Sondern auch, weil er Luian mochte.
Dessen Reaktion auf die Frage des anderen war zögerlich. Luian hielt inne, kickte eine leere Dose auf dem Boden fort von sich, fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Narbe, die sein Gesicht zierte. Etwas schien los zu sein, das bemerkte Moony nun. Er hatte die Frage aus Gewohnheit, aber auch aus wahren Interesse gestellt. Er erkundigte sich oft nach dem Wohlbefinden seiner Freunde. Luian jedoch schien etwas zu beschäftigen, was an seiner Seele zu nagen schien. Remus presste die Lippen aufeinander, zog die Augenbrauen sanft zusammen und bedachte den anderen mit einem nachdenklichen Blick. “Wenn du darüber reden möchtest, bin ich gerne dafür da.“, bot er Luian schließlich an, wusste nicht, ob der andere ihm bereits so sehr vertraute, dass er sich öffnen würde. Er schien jemanden verloren zu haben. Remus‘ Herz zog sich zusammen, er dachte an Claire, deren Großmutter dieses Jahr grausam aus dem Leben gerissen worden war. Es war nicht fair. Es war alles nicht fair.
Luian jedoch schien sich von dem Anflug der tieftraurigen und schmerzvollen Stimmung nicht unterkriegen zu lassen. Er überspielte die Laune mit einem scheinbar unkomplizierten Lächeln und einem Scherz, der Remus lachen ließ, der sich jedoch auch in einem roten Farbton auf seinen Wangen widerspiegelte. Er räusperte sich. “Ich… ich hab einen Ausbildungsplatz bekommen. Ich hab im letzten Monat in einem Buchhandel angefangen. Dort wird unter anderem mit Antiquitäten gehandelt und manchmal auch mit verzauberten Büchern. Und Miss Bennet behandelt auch verfluchte Bücher.“, erzählte Remus schließlich und der Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht, an dem Strahlen in seinen Augen erkannte man, dass ihn diese Lebensveränderung sehr glücklich stimmte. Er hatte endlich einen Job gefunden. Sogar eine Ausbildung. Es war eine wundervolle Veränderung. “Und bei dir?“, hakte Remus schließlich nach.



RE: Brother-in-Fur - Luian Ketteridge - 04.09.2024

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Luian war froh den Anderen kennengelernt zu haben. Es verband sie einiges miteinander und obwohl sie sich noch nicht lange kannten, gab es eine eigenartige Vertrautheit, die auf geteilte Schicksale zurückzuführen war. Sie Beide trugen Narben des gequälten Wolfes mit sich. Sie beide waren bereits als Kinder diesem Fluch zum Opfer gefallen und doch hatten sie das Privileg gehabt die Schule besuchen zu dürfen. Nun waren sie beide in einer Welt, die ihr zweites Wesen nicht akzeptierten und doch wollten sie nur leben.
Er mochte den Anderen, der ruhiger als er selbst war, aber so auch ein guter Ausgleich zu seiner eigenen großen Klappe und Luian hatte das Gefühl bei ihm offener sein zu können. Denn all das was er selbst an sich hasste, würde Remus nicht abschrecken, kannte er diese Seiten doch vielleicht sogar von sich selbst. Er grinste. »Da bin ich aber froh!«, sagte er nur dazu. Ja, Remus würde wohl einer der wenigen Freunde sein, die er sich 'angelacht' hatte. Und das machte ihn selbst glücklich.
Er sah zu dem Anderen, dessen Augen strahlten Wärme und Ruhe aus und er glaubte ihm, dass er seine Worte ernst meinte, dass er wirklich nur für ihn dasein wollte. Und Luian wusste, er würde dieses Angebot früher oder später annehmen. Nicht jetzt, nicht wenn der Schmerz ihn sonst zerreißen könnte. Erst wollte er Remus eine andere Seite von sich zeigen. Wollte ihm Stärke präsentieren, weil er vor seiner eigenen Schwäche nach wie vor zu große Angst hatte.
Deswegen nickte er nur, grinste, wenn auch weniger überzeugend. Doch Remus lachte und Luian gefiel dies schon besser. Er hörte nur zu gern den Worten zu, was dem Anderen Gutes widerfahren war. »Wow! Das klingt ja... staubig!! Aber hey, solange dich das glücklich macht, ist ja super!«, grinste er und freute sich für seinen neuen Freund. Er selbst musste nicht lange überlegen, sprangen seine Gedanken zu Ezrim, die Küssen die sie miteinander geteilt hatten, die Nähe. Er errötete unbewusst. »Oh also.. ich glaub ich hab mich ein wenig verliebt... aber es ist alles noch frisch und.. wegen dem Mond-Problem weiß ich auch nicht ob es was werden kann.«, sagte er ehrlich und fuhr sich über den Nacken. »Aber die Zeit die wir ab und zu zusammen verbringen ist echt schön!«



RE: Brother-in-Fur - Remus Lupin - 04.09.2024

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Luians Worte waren recht offensichtlich, dass ihn etwas belastete, was ihm nicht so einfach von der Seele wich. Was es auch war, Remus bot ihm an, darüber zu reden, würde jedoch auch nicht weiter nachbohren. Wenn der andere Werwolf bereit war, darüber zu reden, so würde er es tun können und er wäre da. Remus hatte sich noch nie jemanden aufgedrängt; er hatte die Erfahrung gemacht, dass die Leute sich viel eher dann öffneten, wenn man sie in Ruhe ließ und ihnen den Raum gab, den sie brauchten.
Er schenkte Luian ein aufmunterndes Lächeln und vergrub die Hände in seinen Hosentaschen, während sie langsamen Schrittes weitergingen und er von seiner neu gefundenen Ausbildungsstelle erzählte. Luians Worte zauberten ein breiteres Grinsen auf seine Züge und er schüttelte sanft den Kopf. “Die Bezeichnung staubig hätte auch von meinen Freunden kommen können.“, stellte Moony fest und blickte zu Luian hinüber. Präferiert Padfoot und Prongs. Peter hatte sich wenigstens wirklich gefreut, ohne Zurückhaltung und Vorbehalte. “Ich scheine keine Freunde zu finden, die meine Leidenschaft für das Lesen teilen.“, stellte Remus fest, seufzte und doch lag kein echter Wehmut in seiner Stimme, sondern viel eher Belustigung. Wenigstens konnte er sich noch mit Lily austauschen, an die eine Leseratte ebenso wie er verloren gegangen war.
“Ich freu mich echt drüber. Nachdem ich quasi aufgegeben hatte, überhaupt noch eine Ausbildung machen zu können.“, erklärte sich der Lupin und er lächelte erleichtert. Er war unglaublich froh und dankbar, wusste er doch, welchen Weg er hinter sich hatte, wusste um die Steine, die er überwinden hatte müssen.
Luian wusste, wie es war. Wusste, trotz ihrem Glück, eine Schule besucht haben zu können, wie einschränkend das Leben war und welche Grenzen ihnen auferlegt wurden. Vom Mond, aber auch von anderen.
Als Remus nach Luian fragte, stockte dieser und wurde sogar rot auf den Wangen. Remus blinzelte verwirrt, jedoch wurde seine nicht gestellte Frage sogleich beantwortet, indem Luian zu erzählen begann, dass er jemanden kennengelernt hatte. Und er wirkte glücklich. Nervös und glücklich. “Oh, wirklich? Das sind auch tolle Neuigkeiten, das freut mich für dich.“, entgegnete Remus, lächelte und freute sich ehrlich mit dem anderen mit. Er sah zu Luian hinüber, sah dessen Freude, aber auch den Vorbehalt, den er in eine vollkommen falsche Richtung deutete. Nicht vollkommen, aber Remus ging davon aus, dass Luians verhaltene Art von ihrem flauschigen Problem kam. “Ich kann verstehen, wenn du vorsichtig bist. Ich wäre es vermutlich auch. Aber wenn ihr euch gut versteht, habt ihr schon einmal eine gute Basis. Wie ist sie denn so?“, erkundigte sich Remus schließlich, sah interessiert zu Luian hinüber und kam in keinen Szenario seiner Lebenswirklichkeit darauf, dass es sich nicht um eine weibliche Person handeln könnte.



RE: Brother-in-Fur - Luian Ketteridge - 04.09.2024

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Er nahm es als Kompliment, dass er Remus anderen Freunden wohl in gewisser Weise ähnlich war und musste dann leicht lachen, als dieser sich beschwerte, keine Buchliebhaber zu finden. Es war nicht so, dass er nicht gern auch mal ein Buch las, doch meist war er selbst zu unruhig. Auch wenn es seltsam war, dass er beim zeichnen ganz still sitzen konnte. »Das ein oder andere Buch darfst du mir empfehlen, aber sonst bin ich eher künstlerisch unterwegs.«, gestand er dem Gleichaltrigen. Aber dessen Freude konnte er sehr gut verstehen. Er ging diesem Traum auch nicht mehr nach eine Ausbildung machen zu können. Stattdessen war er schon froh, dass er eine Anstellung hatte und damit gut über die Runden kam. »Das verstehe ich nur zu gut! Es freut mich für dich auch wirklich.«, fügte er ehrlich hinzu. Eine Ausbildung, eine Arbeit allgemein. Es klang so lapidar, so 'normal'. Aber in ihrer beider Leben war es mehr. Denn die Normalität wurde ihnen gestohlen. Vielleicht hatten sie beide in ihrem Unglück sogar mehr Glück als manch andere Werwölfe. Er dachte kurz an das Rudel. Wobei dies auch kein schlechtes Leben zu seien schien. Zumindest war man nicht allein.
Dann sprachen sie über ihn und Ezrim und Luian bekam ein wenig Herzklopfen. Außer mit Atlas hatte er nicht wirklich jemanden mit dem er über seine Gefühle sprechen konnte. Und er selbst wusste auch nicht wohin das Ganze ging oder gehen konnte. Er lächelte beinahe schüchtern. Wenn es um solche Themen ging, war seine große Klappe nicht mehr so präsent. Besonders als Remus fragte wie Sie sei. Er rieb sich über seine Narbe im Gesicht und räusperte sich. »Nun.. da hast du Recht. Wir verstehen uns echt gut und.. er ist toll. Ziemlich locker und für jeden Spaß zu haben. Er hat aber auch eine sanfte Seite und ganz davon ab sieht er wahnsinnig gut aus..«, schwärmte er leicht und sah dann ein wenig fragend zu Remus. Er schluckte. »Schockiert dich das..?«, fragte er dann, da Remus ihn perplex ansah und er nicht einschätzen konnte was dieser dachte. Er hoffte ihre neugewonnene Freundschaft würde dadurch nicht gleich zerbrechen... Aber Luian hatte nicht lügen wollen. Nicht bei Remus.



RE: Brother-in-Fur - Remus Lupin - 04.09.2024

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Remus‘ interessierter Blick glitt zu Luian hinüber, der zwar nicht die Begeisterung für das Lesen teilte, dafür aber andere Dinge äußerte, die spannend klangen. “Oh, das ist aber auch cool. Mit was zeichnest oder malst du dann?“, erkundigte sich Remus, war neugierig darauf, mehr von Luian zu hören. Allzu schlimm war es ohnehin nicht, dass seine restlichen Freunde nicht dem Lesen so angetan waren, schließlich reichte es schon vollkommen aus, sich mit Lily auszutauschen. Ohnehin war dies kein Hobby, was man groß in der Gruppe betätigen konnte.
Allzu viel Zeit hatte er gerade ohnehin nicht, sich in seinen Büchern zu verlieren, war er doch mit der neu dazu gewonnenen Ausbildung und dem Engagement für den Orden gut bedient. Und wenn er nicht am Abend tot ins Bett fiel, so hielten ihn die anderen auf Trab.
Remus schenkte dem anderen ein Lächeln und nickte; er war froh, dass sich alles so entwickelt hatte. Kurz fragte er sich ob es für Luian schwer war, dies zu hören, da er keine Ausbildung machte, so, wie Remus nun. Und doch entschloss er sich, den ehrlichen Worten des anderen Glauben zu schenken. Luian schien nicht wie jemand zu sein, der viele Geheimnisse hegte, jedenfalls nicht vor Moony. Ihre ungewöhnliche Begegnung damals in den Highlands hatte wohl dafür gesorgt, dass sie aneinander vertrauen konnten, schien doch ihr beider größer Geheimnis vom ersten Augenblick an gelüftet worden zu sein.
Dass der andere Werwolf auch noch ein anderes mit sich herum trug, traf Remus sehr unvorbereitet. Nicht nur, weil er nicht damit gerechnet hatte, sondern auch, weil er bis zu jenem Zeitpunkt keine Berührungspunkte mit anderen Sexualitäten gehabt hatte. Luian wirkte nun fast schüchtern, er fuhr sich mit den Fingerspitzen über seine Narbe, stockte und sprach zögerlich weiter. Remus‘ Blick huschte zu dem anderen hinüber, jedoch war er sprachlos und fand seine Stimme nicht. Ein merkwürdiges, für ihn kaum definierbares Gefühl zog sich in seinem Magen zusammen, ihm wurde warm und er spürte, wie seine Wangen feuerrot glühten. Es war niedlich, wie Luian ins Schwärmen geriet, wie verknallt er wirkte und doch war das Bild mit ihm mit einem anderen jungen Mann verwirrend, irritierend, ungewohnt. Und dann wieder ganz vertraut, okay und richtig. Als würde es ganz und gar Sinn machen. Nicht nur Luian, sondern alles. Er verstand diesen Gedankengang nicht.
Ein nervöses Kribbeln breitete sich von seinem Inneren hin bis über seine ganze Haut aus. Remus schüttelte den Kopf. “Nein… ja… ich…“, brachte er stotternd hervor, fuhr sich über seinen Nacken, hätte nicht glauben können, dass seine Wangen nur noch mehr glühten und doch war dem der Fall. Remus räusperte sich. “Tut mir leid, ich… ich hab nur nicht damit gerechnet, ich bin noch nie…“, brachte er noch immer keinen zusammenhängenden, vollständigen Satz hervor, blieb stehen und blickte Luian mit hochrotem Gesicht an, “es ist okay. Ich hab kein Problem damit, dass es ein er ist.“ Wusste der Lupin doch immer, sich richtig auszudrücken, so fehlten ihm nun die Worte, schienen verloren zu gehen in dem unkontrollierbaren und einnehmenden Strudel an Gefühlen und Verwirrungen, die sich über ihn zu ergießen schienen. Am liebsten wäre er nun vollends im Erdboden versunken.



RE: Brother-in-Fur - Luian Ketteridge - 05.09.2024

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Luian grinste, froh über sein Hobby sprechen zu können oder eher es mit jemanden zu teilen. »Früher habe ich viel mit Acryl auf Leinwände gemalt, doch zur Zeit eher mit allem was mir zwischen die Finger kommt. Es gibt kein Medium, welches ich unbedingt bevorzuge.«, erzählte er dann. Er liebte es einfach nur zu malen, etwas zu erschaffen, was vorher nicht da war. »Bevor du fragst, ich zeichne auch alles mögliche. Menschen, Tiere, Landschaften.. alles was interessant ist. Nicht so abstrakt, damit kann ich nichts anfangen.«, lachte er. Er zeichnete gern was er sah oder gesehen hatte. Manchmal sogar aus den Augen des Wolfes, dessen Blick so anders war als der Seine. Er wäre auch bereit seine Zeichnungen mit Remus zu teilen, wenn sie einander wieder sahen, wenn sie sich häufiger trafen..
Etwas wobei sich Luian nicht sicher war, als er zugab auf einen anderen Mann zu stehen. Er wusste, dass auch in England Gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht so anerkannt waren und in der Zaubererwelt ohnehin nicht. Auch das er Remus damit überrumpelte war ihm klar. Deswegen ließ er diesem auch die Zeit darauf zu reagieren. Das dieser rot wurde und nicht gleich von ihm wegsprang, nahm er erstmal als eine positive Reaktion. Dennoch fühlte er sich unsicher und ängstlich. Er wollte seinen neu gewonnenen Freund nicht gleich verlieren, doch wenn es für diesen ein Problem wäre... dann würden sie auf Dauer wohl nie Freunde werden.
Er blinzelte leicht, als Remus anfing zu stottern und nach passenden Worten zu suchen schien. Luian fiel derweil ein Stein vom Herzen, oder als hätte ein Klammerfluch auf ihm gelegen und würde sich nun lösen. Er grinste, wenn auch schüchterner als davor. »Du hast noch keinen Schwulen getroffen?«, versuchte er also Remus zu helfen, der aber einer überreifen Tomate Konkurrenz machte. Er musste ein wenig lachen und klopfte Remus auf die Schulter. »Tut mir Leid, dich damit zu überfallen. Du musst dir auch keine Sorgen machen, du bist süß und so aber voll nicht mein Typ! Ich fress dich also auch nicht.«, dass war es wovor doch die meisten stets Angst hatten oder? Auch wenn Remus nicht danach aussah und er nahm ihm seine Worte auch ernst, dass er kein Problem damit hatte. »Ich weiß.. dass das nichts normales ist. Mach dir also keinen Kopf, ja?«, er sah Remus dabei nicht an, sondern fuhr sich über seine Narbe. Er versuchte locker zu klingen, doch er wusste das er sein Leben nur komplizierter machte, weil er nicht Frauen lieben konnte... aber er hatte auch keine Wahl. Er hatte das versucht, aber es ging einfach nicht.



RE: Brother-in-Fur - Remus Lupin - 06.09.2024

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Interessiert lauschte Remus den Worten Luians; mit der Malerei und Zeichnerei hatte er nicht allzu viel zu tun, dennoch empfand er es als sehr spannend, besonders, da es Luian am Herzen lag. “Das klingt cool. Und sehr spaßig. Wenn du willst, kannst du mir gerne mal etwas davon zeigen?“, fragte Remus nach, wollte sich nicht aufdrängen, konnte er sich doch vorstellen, dass dies auch sehr persönlich sein konnte.
Was ebenso recht persönlich war, ihm aber in Luian Einblick bot, war seine Gefühlswelt, die einen jungen Mann betraf. Remus wusste nicht wirklich, wie er darauf reagieren sollte, was die richtige Antwort und Reaktion war. Ohnehin war er komplett überrascht, wie auch überfordert. Viel zu viele Gedanken rasten durch seinen Kopf, viel zu viele verstand er davon selbst nicht. Umso froher und auch dankbarer war Remus, dass Luian ihm half, seinen Satz zu Ende zu führen. “Ich glaube nicht, nein.“, entgegnete er unsicher. Woher wusste man, ob jemand schwul war? Es war nicht sonderlich offensichtlich. Bei Luian hätte er es jedenfalls nicht erwartet – aber er hatte auch nicht weiter darüber nachgedacht. War einfach ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass der andere Werwolf eine Frau getroffen hatte und keinen Mann. War es überhaupt wichtig? Luian war immer noch Luian, oder nicht? Aber warum war er nun so aufgeregt, so irritiert? So betroffen, so verloren?
Remus verstand sich selbst nicht, nicht die Welt. Er war noch immer ganz rot im Gesicht, spürte die unangenehme Wärme seiner Wangen und sah nur vorsichtig zu Luian hinüber. Dieser wirkte nicht mehr gar so locker und selbstbewusst, wie er es bis gerade eben noch gewesen war. Es musste ein großes Geständnis für ihn gewesen sein – und Moony wollte auf gar keinen Fall, dass sich Luian deswegen schlecht fühlte.
Und doch – hätte Remus noch roter werden können, so wäre er es nun definitiv geworden. “Ich… ich hätte das nie…“, stotterte Remus nur noch überforderter vor sich hin, unterbrach sich, presste kurz die Lippen aufeinander und sah wieder zu dem anderen hinüber. “Ich meine… wir sind einmal im Monat Wölfe, es ist nicht ganz auszuschließen?“, versuchte er sich an einem Scherz und lächelte, zwar etwas hilflos, aber ehrlich. Seine rechte Hand fuhr sich über seinen Nacken, er runzelte sachte die Stirn und das Lächeln schwand wieder dahin. Luians Worte trafen ihn härter, als gedacht und erwartet. Als würden sie in ihm etwas berühren, eine Stelle in ihm erreichen, die bis jetzt von seinem Bewusstsein nicht angerührt worden war. Als würden sie nun an einer dicken Tür mit scharfen Klauen kratzen, die er sonst geschlossen hielt. Es war gruselig, welche Vertrautheit ihm entgegen schlug. So viele Zweifel, so viel Unsicherheit schlugen auf ihn ein und ihnen allen haftete ein Geschmack an, den er nicht zuordnen konnte. Remus‘ Brustkorb zog sich zusammen. Er schüttelte den Kopf. Dann dachte er an Lilys und Claires Worte, als er ihnen gestanden hatte, dass er ein Werwolf war. Dachte an Minervas schieres Mantra an ihn.
Remus wusste nicht viel vom Schwulsein. Aber bei einer Sache war er sich sicher. Nur, weil man anders war, hieß es nicht, dass man nicht normal war.
“Sag das nicht. Du bist normal. Nur, weil man etwas ist, was viele andere nicht sind, heißt das nicht, dass man nicht normal ist.“, merkte er an. Und auch, wenn er so unglaublich unsicher war, so fühlten sich diese Worte richtig an. Vielleicht, weil er unbedingt wünschte, sie wären wahr.