27.11.2024, 11:23

Brother-in-Fur
Die anfängliche Leichtigkeit ihres Gesprächs über Luians künstlerisches Hobby verlor sich, wie sich auch Remus’ Lächeln verlor. Die Unkompliziertheit wurde von Luians Unsicherheit und Zögern überschattet, wie auch der peinlichen Berührung von dem anderen Werwolf. Er wusste, dass es kein einfaches und alltägliches Geständnis war, das ihm der neu gewonnene Freund unterbreitete. Remus hatte bis zum jetzigen Zeitpunkt mit niemanden aus dieser Szene Kontakt gehabt, aber natürlich hatte er einige Gerüchte, Kommentare und Lästereien bereits zu Schulzeiten mitbekommen. Es gab viele Vorurteile. Mindestens genauso viele wie gegenüber Werwölfen. Alleine deswegen konnte Remus keine negative Haltung einnehmen, denn er wusste, wie es war, ein Außenseiter zu sein. Und doch... Remus fühlte sich auf eine gewisse Art angesprochen, die eine Ähnlichkeit ihrer Situation weit überschritt. Als hätte Luian direkt zu Remus Herz gesprochen. Das Flattern in seiner Magengegend und das eröffnende Gefühl der Erkenntnis verwirrte Remus so sehr, dass er in jenem Moment nicht dazu in der Lage war, dies adäquat zu reflektieren und zu deuten. Remus erwiderte das schiefe Grinsen von Luian.


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