04.09.2024, 10:52

Brother-in-Fur
Luian war froh den Anderen kennengelernt zu haben. Es verband sie einiges miteinander und obwohl sie sich noch nicht lange kannten, gab es eine eigenartige Vertrautheit, die auf geteilte Schicksale zurückzuführen war. Sie Beide trugen Narben des gequälten Wolfes mit sich. Sie beide waren bereits als Kinder diesem Fluch zum Opfer gefallen und doch hatten sie das Privileg gehabt die Schule besuchen zu dürfen. Nun waren sie beide in einer Welt, die ihr zweites Wesen nicht akzeptierten und doch wollten sie nur leben.Er mochte den Anderen, der ruhiger als er selbst war, aber so auch ein guter Ausgleich zu seiner eigenen großen Klappe und Luian hatte das Gefühl bei ihm offener sein zu können. Denn all das was er selbst an sich hasste, würde Remus nicht abschrecken, kannte er diese Seiten doch vielleicht sogar von sich selbst. Er grinste.
Er sah zu dem Anderen, dessen Augen strahlten Wärme und Ruhe aus und er glaubte ihm, dass er seine Worte ernst meinte, dass er wirklich nur für ihn dasein wollte. Und Luian wusste, er würde dieses Angebot früher oder später annehmen. Nicht jetzt, nicht wenn der Schmerz ihn sonst zerreißen könnte. Erst wollte er Remus eine andere Seite von sich zeigen. Wollte ihm Stärke präsentieren, weil er vor seiner eigenen Schwäche nach wie vor zu große Angst hatte.
Deswegen nickte er nur, grinste, wenn auch weniger überzeugend. Doch Remus lachte und Luian gefiel dies schon besser. Er hörte nur zu gern den Worten zu, was dem Anderen Gutes widerfahren war.

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