16.07.2024, 10:22

Brother-in-Fur
Remus war sehr froh gewesen, als er den Brief von Luian von der Eule entgegen genommen hatte. Seit sie sich nach jener verhängnisvollen Vollmond- und Blutmondnacht wieder begegnet waren und Luian Remus das Rudel in den Highlands gezeigt hatte, hatten sie sich nicht wieder getroffen, was nun zwei Monate her war. Schon öfters hatte Moony an den anderen gedacht und sich gefragt, ob er ihm einmal schreiben sollte, war dann jedoch unsicher zurück geblieben. Nicht, weil ihn Sirius‘ negative Meinung dazu abgehalten hätte, sondern viel eher, weil er nicht gewusst hatte, ob Luian dies wünschte, außerdem hatte er in den letzten Wochen viel zu tun gehabt. Die vier Freunde engagierten sich nun immer mehr für den Orden, zudem hatte Remus dank Minerva eine Ausbildungsstelle in einer Buchhandlung bekommen können. Was anfangs wie eine schiere Unmöglichkeit nach ihrem Abschluss gewirkt hatte, hatte sich nach einem intensiven Gespräch mit der ehemaligen Professorin des Lupins nicht als ganz und gar so aussichtslos erwiesen. Dass Miss Bennett Remus aufgenommen hatte trotz seines Daseins als Werwolf war ihrem toleranten und vorurteilsfreien Wesen zuzuschreiben, das nicht viel darauf gab, was andere denken mochten. Es war eine sehr willkommene und wundervolle Abwechslung in Remus‘ Alltag, die ihn erfüllte. Die Arbeit mit den verfluchten Büchern war spannend und es erschien ihm, dass er jeden Tag etwas Neues erlernte, gleichzeitig war die gefundene Aufgabe sinngebend, auch, wenn er dem Engagement im Orden natürlich mehr Relevanz zuwies.
Nun aber ging es nicht um seinen neuen Job oder um den Orden. Es ging um ihn, um eine entstehende Freundschaft, die Luian, als auch ihm vielleicht eine große Unterstützung sein konnte.
Remus hatte sich auf einer Bank in dem Pavillon aus weißem Holz niedergelassen, während er gedanklich fernab war, verloren auf die Bäume im nicht allzu fernen Hintergrund starrte und über Sirius und ihn nachdachte. Wie er reagiert hatte, als er von Luian erzählt hatte. Wie er reagierte, wenn er vom Rudel erzählte. Remus wusste nicht, wie er dies alles noch bewerten sollte er war durcheinander, verloren, wie gerade sein Blick, der von Luians Ankunft aufgefangen wurde. Rasch schob er jene Gedankengänge fort, erhob sich, lächelte und war überrascht, als der andere ihn ohne zu zögern in die Arme schloss. Remus‘ Zögern mündete in eine erwidernde Umarmung, sie lösten sich voneinander und der Werwolf schüttelte den Kopf.


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