du kommst aus einer reinblütigen familie. die familie wilkes mag zwar nicht unbedingt zu den ganz großen, besonderen reinblut-familien zählen, doch gänzlich unbekannt ist der name in der magischen gesellschaft dennoch nicht. obgleich dein vater deinem bruder und dir stets einen gewissen stolz auf euer reines blut beigebracht hatte, ist er kein vertreter und unterstützer von voldemort und den todessern – seine gewaltsamen methoden hält er für falsch. du willst dir kaum vorstellen, wie enttäuscht dein vater wäre, wenn er wüsste, dass seine tochter eine todesserin ist. doch du hattest das gefühl, dass es die richtige entscheidung war, sich ihnen anzuschließen: nicht, weil du die reinblut-ideologie unterstützt, sondern weil die beiden angriffe auf hogsmeade, welche während deines letzten schuljahres stattgefunden hatten, dir die augen geöffnet hatten. dir gezeigt hatten, dass das zaubereiministerium, dass die «guten» niemals gegen voldemort und seine todesser würden gewinnen können. du hattest dich ihnen angeschlossen, weil du hattest sicherstellen wollen, dass deine familie auf der siegerseite stehen würde. dass ein mann wie dein vater, welcher seine gefühle immer öfter und lauter zum ausdruck bringt, nicht als blutsverräter bestraft werden könnte, wenn die todesser erst einmal an der macht sind. die last, welche du dir aufgeladen hast, ist keineswegs leicht. doch du machst es aus liebe.

du bist wohl der sohn, welcher von rupert wilkes als sein ganzer stolz bezeichnet wird. du bist ein guter und erfolgreicher junger mann, welchem bereits jetzt vorher gesagt wird, dass er im zaubereiministerium die karriereleiter steil hinauf klettern wird. du hegst einen gesunden stolz auf das reine blut der wilkes‘, welches durch deine adern fließt, und hast in dieser hinsicht die ansichten deines vaters übernommen. doch auch seine anderen ansichten teilst du: dass reinblutideologie nicht so weit gehen darf, dass kriege deshalb entstehen. dass muggel und muggelstämmige von todessern und anderen extremisten getötet werden. du bist ganz klar gegen den krieg, gegen voldemort und seine gefolgsleute, gegen die reinblutideologie, welche – da bist du dir sicher – den untergang der magischen gemeinschaft bedeuten könnte. doch dein vater ahnt nicht, dass dein aktivismus dich noch weiter getrieben hat: du bist vor einigen jahren ein teil des orden des phoenix geworden. man hatte dein potential gesehen und dich trotz deines familiennamens für den widerstand rekrutiert. seither hast du dich immer wieder in gefahr gebracht, doch du tust es aus vollkommener überzeugung heraus. die meisten sehen in dir den guten sohn, den schier perfekten sohn, ohne auch nur zu ahnen, wie viel davon fassade ist. eine fassade, die dir dabei helfen soll, genau der sohn zu sein, den sein vater sich immer gewünscht hatte. doch niemand sieht, dass die last, die du dir aufgeladen hast – die last, die ganze welt retten, besser machen zu wollen – dich mehr und mehr in die knie zwingt.

Reserviert für Moni

du bist das genaue gegenteil von deinem zwillingsbruder. wenn er der perfekte sohn ist, dann bist du der imperfekte sohn. wenn er genau das ist, was euer vater sich stets unter einem guten, zufriedenstellenden sohn vorgestellt hat, dann bist du das nicht. wenn dein zwillingsbruder licht und heldentum darstellt, dann stellst du dunkelheit dar. und wenn dein zwillingsbruder der stolz eures vaters ist, dann bist du wohl seine enttäuschung. du warst schon immer ein rebell gewesen: die schule hattest du mehr mit ach und krach geschafft als mit wirklichem können, obwohl du definitiv nicht dumm bist. du bist ein intelligenter kerl, allerdings hattest du meist flausen im kopf gehabt. deine interessen hatten immer ganz wo anders gelegen als in der schule. du hast bereits immer wieder für negative aufmerksamkeit gesorgt: du warst betrunken, hast wilde partys gefeiert, hattest immer wieder affären mit den verschiedensten personen und hast all die versuche deiner stiefmutter, dich mit guten damen aus erhabenem hause zu verkuppeln, torpediert. du willst dich nicht den wünschen deines vaters fügen. du willst nicht der perfekte sohn sein, wie dein zwillingsbruder es ist. wenn du ehrlich bist, so findest du es sogar ziemlich lächerlich, dass er eurem vater so sehr in den hintern kriecht. dein verhältnis zu ihm ist kompliziert – als kinder ward ihr ein herz und eine seele gewesen, doch je älter ihr wurdet, umso mehr hattet ihr euch auseinander gelebt. vor einiger zeit hattest du dich den todessern angeschlossen. nicht einmal unbedingt aus absoluter überzeugung, sondern weil du weißt, dass es das war, was deinem vater am meisten wehtun würde.