Vergeben an Moni

Madelyn Rosier | Du bist das zweitjüngste Kind der Familie Rosier und die zweite Tochter. Deine älteren Geschwister Evan Rosier, Henriette, Thais Rosier und Marcel haben Hogwarts bereits verlassen – nur noch du und dein elf Jahre alter Bruder, welcher gerade sein erstes Schuljahr begonnen hat, sind übrig. Und vielleicht sollte es kaum verwunderlich sein, dass du dich den Todessern angeschlossen hast, denn deine Familie hegt sehr enge Verbindungen zu Lord Voldemort, seinen Gefolgsleuten und seiner Ideologie. Dein Vater hatte zu den allerersten Todessern gehört. Ein Gefolgsmann des dunklen Lords der ersten Stunde. Während deiner Kindheit hatte er dir die Reinblutideologie und die Ansichten Voldemorts näher gebracht – doch eigentlich hatte er seinen Kindern jene nicht nur näher gebracht, sondern sie euch regelrecht eingebläut. Bereits in den Sommerferien vor deinem siebten Schuljahr hatte dein Vater alles in die Wege geleitet, um dich in die Ränge des dunklen Lords zu initiieren. Als stolze Rosier hatte es für dich keine Frage gegeben, ob du eine Todesserin werden wolltest: es hatte dich glücklich und sehr stolz gemacht, bei den Todessern aufgenommen zu werden, obgleich du noch in Hogwarts warst. So warst du sogar noch früher als deine älteren Brüder in die Ränge der Todesser aufgenommen worden. Eine größere Ehre könnte es für dich kaum geben. Du bist entschlossen, zu steigen, was in dir steckt. Deine älteren Schwestern konnten der Familie keine Ehre erweisen, denn Thais war stets das schwarze Schaf der Familie, während Henriette oft krank und schwächlich war. Du konntest jedoch als erste Rosier-Tochter beweisen, dass nicht nur deine Brüder treue und loyale Todesser sein könnten. Du hast große Pläne in Hogwarts: du willst andere für die Ränge der Todesser rekrutieren. Du willst Informationen für den dunklen Lord sammeln. Du bist zielbewusst und willst eines Tages zum innersten Kreis von Voldemort gehören. Dafür würdest du sogar dein eigen Fleisch und Blut hintergehen. Zwar liebst du deine Familie und auch deine Freunde durchaus sehr, doch die strenge Erziehung deines Elternhauses hat dir eines gezeigt: Härte ist immer besser als Schwäche.

Du warst schon immer eine Perfektionistin gewesen. Jemand, welche stets hatte zeigen wollen, was in ihr steckte. Welche andere von sich hatte überzeugen wollen. Anders als viele andere Schüler aus deinem Haus – du bist eine Slytherin und könntest deinen Stolz auf dein Haus wohl kaum deutlicher nach außen hin zeigen – trägst du keinen Nachnamen, welcher bekannt ist oder welcher zu den achtundzwanzig Familien zählt, deren Blut noch komplett rein sein soll. Und dennoch hast du es geschafft, eine von jenen jungen Leuten zu werden, welche Lord Voldemort in die Ränge seiner Todesser aufgenommen hat. Dein älterer Bruder schloss sich direkt nach seinem Schulabschluss den Todessern an. Ihr ward bereits während eurer Kindheit immer wieder mit der Reinblutideologie in Berührung gekommen, denn euer Vater hatte euch jene gelehrt, obgleich ihr gar keine reinblütige Familie ward. Dein Vater war jedoch von der Reinblutideologie besessen gewesen. Er hatte sich an längst vergangene Zeiten festgeklammert, als eure Familie noch reinblütig gewesen war. So hatte er auch stets vorgegeben, dass eure Familie noch immer reinblütig war. Zu Hause wurden die Taten Voldemorts gefeiert und es bestand für deinen Vater keinen Zweifel daran, dass Voldemort die magische Gemeinschaft Britanniens in ein goldenes Zeitalter führen konnte. Deine Mutter starb bereits vor vielen Jahren und seither hatte euer Vater deinen Bruder und dich so formen können, wie es ihm lieb war. Wäre deine Mutter noch am leben gewesen, dann hätte sie das vielleicht niemals zugelassen. Als dein Bruder dir die Möglichkeit bot, dich den Rängen der Todessern anzuschließen, hattest du keine Sekunde gezögert. Du hast es nicht nur für deinen Vater und deinen Bruder getan, sondern auch für dich. Du wolltest es zu Ruhm und Ehre bringen. Du wolltest den Namen deiner Familie wieder erstrahlen sehen – damit niemals jemand auch nur ansatzweise daran zweifeln würde, dass deine Familie zu den Reinblütern gehört. Dabei merkst du gar nicht, dass du dich an eine Illusion geklammert hast, genau wie dein Vater.

Während viele junge Leute davon träumen, sich den Todessern anzuschließen, weil sie ihrer Familie Ehre erweisen wollen, weil sie an die Reinblutideologie glauben oder weil sie glauben, dass der dunkle Lord die magische Gemeinschaft an die Spitze und in eine glorreiche Ära führen wird, hattest du ganz andere Gründe, um dich zu den Todessern hingezogen zu fühlen: Freiheit. Als Todesser hättest du all die Freiheiten, die du dir immer gewünscht hast. Die Freiheiten, um jedem deiner dunklen und finsteren Impulse nachzugeben. Du bist ein sehr kaltherziger und mysteriöser junger Mann, welcher nur sehr selten seine wahren Gefühle und Gedanken preisgibt. Welcher die meiste Zeit über lieber so tut, als habe er überhaupt keine Gefühle und als wären seine Gedanken ein Buch mit sieben Siegeln. Wenn du jedoch provozierst wirst, kannst du auch ganz schön ausrasten – das ist wohl eine der wenigen Gelegenheiten, bei welcher man dir eine Emotion ansehen kann. Wut. Jene, die dich schlecht behandeln, willst du leiden lassen. Vor Gewalt hast du noch nie zurückgeschreckt und du weißt, dass du diese Gewaltbereitschaft als Todesser problemlos umsetzen könntest. Vielleicht war es deine Kindheit, welche dich so emotionslos und so abgestumpft hatte werden lassen. Dein Vater hatte immerhin auch sehr oft seine Wut an dir ausgelassen, wenn ihm etwas nicht gepasst hatte. Irgendwann – so hast du dir geschworen – wirst du ihm all die Erniedrigungen heimzahlen. Du hast eine große Vorliebe für schwarze Magie; so beschäftigst du dich heimlich mit schwarzer Magie und dunklen Zaubern, während dir der restliche Unterricht in Hogwarts kaum langweiliger erscheinen könnte. Der Vater eines Mitschülers – ein Todesser – war auf dich aufmerksam geworden und hatte dich in den Sommerferien in die Ränge der Todesser initiiert. Es scheint, als hättest du endlich deinen Sinn und Zweck im Leben gefunden.

Als Mitglied der Famiie Ashborn hattest du nie zur Creme de la Creme der reinblütigen Oberschicht gehört – deine Familie hatte nie gänzlich in dieser Liga mitspielen können, denn erst einmal war deine Familie nicht wirklich reinblütig (obgleich dein Vater vehement etwas anderes behauptete und den Schein, dass die Ashborns Reinblüter waren, obgleich sie diesen Blutstatus bereits vor mehreren Generationen verloren hatten) und zudem kam auch noch, dass deine Familie nicht ganz so wohlhabend war wie andere. Dennoch hatte dein Vater den Schein stets aufrecht erhalten können. Er war die Karriereleiter im Zaubereiministerium hochgeklettert und hatte auf dem Weg nach ganz oben viele wertvolle Kontakte knüpfen können, welche ihm und seiner Familie jede Menge Türen geöffnet hatten. Obgleich die Reinblutideologie bei euch zu Hause nicht unbedingt offen ausgelebt wurde, so war dennoch klar, dass die Ashborns reines Blut für besonders hielten – immerhin wäre dein Vater sonst nicht so sehr darum bemüht gewesen, den Schein, dass die Ashborns reinblütig seien, aufrecht zu erhalten. Als einer seiner wertvollen Kontakte ihm die Möglichkeit gegeben hatte, seine jüngste Tochter in die Reihen der Todesser initiieren zu können, hatte er jene sogleich ergriffen. Er wollte, dass aus dir etwas werden würde und wenngleich er keines seiner Kinder dazu zwingen würde, sich den Todessern anzuschließen, war es bei dir anders. Er sah es als Ehre an, wenn seine jüngste Tochter, die noch in Hogwarts war, eine Todesserin werden würde. So hatte er dich davon überzeugt, dich den Rängen der Todesser anzuschließen. Doch du bist unsicher, ob du wirklich die richtige Entscheidung getroffen hast. Immerhin wurde der Verlobte deiner Schwester (@"Daphne Ashborn") von Todessern ermordet. Würdest du deine geliebte Schwester verlieren, sollte sie jemals herausfinden, was du getan hast? Doch du willst auch daran glauben, das Richtige getan zu haben. Willst an die Sache der Todesser glauben. Für deine Familie. Für deine Ehre.

Vergeben an Giuli

Edmund Dalton | Niemand würde vermuten, dass ausgerechnet du ein junger Todesser sein könntest. Deine Familie steht mit glühender Loyalität zum Zaubereiministerium, denn deine Eltern arbeiten beide für das Ministerium und sind noch immer davon überzeugt, dass jenes den Kampf gegen Voldemort und seine Gefolgsleute gewinnen wird. So würde niemand glauben, dass ausgerechnet du – der Sohn von zwei Menschen, welche die Reinblutideologie verabscheuen und ganz klar auf der Seite des Ministeriums stehen – den Todessern angehört. Doch die Wahrheit ist, dass du deine Eltern hasst. Du hattest dich seit jeher an deinem älteren Bruder messen müssen, welcher nichts hatte falsch machen können. Zumindest war das in den Augen deiner Eltern so gewesen. Er war der perfekte Sohn, welcher in die Fußstapfen seiner Eltern getreten war und eine Karriere im Zaubereiministerium angefangen hatte. Er hatte so viel mit deinen Eltern gemeinsam, während du dich manchmal gefragt hast, ob du wirklich der Sohn deiner Eltern sein konntest, denn du warst so anders als der Rest deiner Familie. Stets im Schatten deines Bruders stehen zu müssen hatte dir ganz und gar nicht leicht gefallen. Deine Wut und die Einsamkeit hatten dich schließlich in die falschen Freundeskreise getrieben: du hattest angefangen, dich mit schwarzer Magie und mit der Ideologie des dunkle Lords zu beschäftigen. Der Gedanke, ein Teil von etwas so Großem zu sein, irgendwo hin zu gehören, hatte ein Leere in dir gefüllt, welche deine Eltern hinterlassen hatten. Als du die Chance bekommen hattest, zu den Todessern zu gehöre, hattest du jene in den Sommerferien angenommen. Nun trägst du das dunkle Mal, während deine Eltern noch immer an einen Sieg des Ministeriums glauben. Und alles, was du bei ihnen aufschnappst und was wichtig erscheint, gibst du an die Todesser weiter.

Als Rowle hattest du schon immer zu einer der ganz besonderen reinblütigen Familie gehört, denn die Rowles zählen zu den unantastbaren Achtundzwanzig – zu jenen Familien, deren Blut noch immer vollkommen rein ist, welches sich niemals mit dem Blut von niederen Hexen und Zauberern oder gar Schlammblütern vermischt hat. Du bist Teil einer recht großen Familie, denn dein Vater hat noch zwei Brüder, welche mehrere Kinder bekommen hast – so hast du jede Menge Cousins und Cousinen, bist jedoch das Nesthäkchen, da die meisten deiner Cousins und Cousinen viel älter sind als du. Deine Eltern waren erst sehr spät mit einem Kind gesegnet worden. In einer Familie, in welcher viele mit den Ideen und Ansichten Voldemorts sympathisieren oder jene offen unterstützen und in welcher sogar die einen oder anderen Familienmitglieder selbst zu den Todessern zählen, ist es wohl kaum verwunderlich, dass auch du die Aufmerksamkeit des dunklen Lords und seiner Anhängerschaft auf dich gezogen hast. In Hogwarts gehörst du zu den besten Schülern deines Jahrgangs: du bist ein kluges Köpfchen, schreibst sehr gute Noten und hegst ein offenes Interesse an höherer und vor allem dunkler Magie. Doch trotz deiner Intelligenz und deinem Wissensdurst – oder vielleicht sogar deswegen – bist du oft einsam. Du hast nicht viele Freunde und es fällt dir schwer, aus dir herauszukommen. Es war dein Cousin Medrod Rowle, welcher dich zu den Todessern geholt hatte, als klar geworden war, dass der dunkle Lord Schüler aus Hogwarts rekrutieren wollte. Du hattest diese Ehre angenommen. Jedoch nicht einmal, weil du unbedingt an die Ideologie Voldemorts glaubst oder wegen deiner Familie, sondern weil du neugierig bist. Könnte dies sich als Fehler erweisen?

Vergeben an Jasmin

Farrah Prince | Die Beschreibung harte Schale, weicher Kern würde zu dir wahrscheinlich ziemlich gut passen. Nach außen gibst du stets vor, unnahbar und kaltherzig zu sein. Ein Mädchen, welches jene, die es nicht leiden kann, schikaniert und ganz schön schlagfertig sein. Ein Mädchen, welches jedoch auch ganz genau weiß, was es will und bereit ist, sich anzustrengen, um zu bekommen, was sie will – auch, wenn deine Methoden nicht immer fair oder erlaubt sind. Du bist intrigant. Wenn es dir einen Vorteil verschaffen würde, dann würdest du wahrscheinlich auch deinen aller besten Freund in die Pfanne hauen. Doch während die meisten immer nur das intrigante Miststück sehen, wollen sie nicht sehen, das noch so viel mehr in dir steckt. Und vielleicht willst du niemanden deine sensible und verletzliche Seite sehen lassen, denn immerhin hast du einen Ruf als Eiskönigin zu verteidigen. Du hattest schon während deiner Kindheit gelernt, dass es leichter ist, deine Gefühle besser zu verdrängen und sie gar nicht erst zuzulassen. Deine Eltern hatten nicht besonders viel Zeit für dich gehabt. Du wurdest von Hauselfen und Privatlehrern großgezogen, welche dir beigebracht hatten, wie ein Mädchen aus gutem Hause sich in der hohen Gesellschaft zu benehmen hatte. Deine Eltern hatten stets hohe Erwartungen an dich – zu hohe Erwartungen. Du solltest gute Noten schreiben, beliebt sein, bloß niemals einen Fehler machen. Diesem Druck hattest du kaum standhalten können. Es war dein einstiger Privatlehrer, zu dem du auch heute noch regelmäßigen Kontakt hast, der dich zu den Todessern geführt hatte. Da er selbst ein Todesser war, konnte er die Verbindungen herstellen. Vielleicht würdest du bei den Todessern einen Platz finden. Vielleicht hättest du bei ihnen die Möglichkeit, über dich hinaus zu wachsen. Ein Ventil, aus welchem all deine Wut hinaus drängen kannst. Du bist stolz darauf, eine Todesserin zu sein. Ein Geheimnis zu haben, das nur sehr wenige in Hogwarts kennen. Doch dass du auch manipuliert worden bist, ist dir nicht bewusst.

Stille Wasser sind tief. Kaum eine Beschreibung könnte wohl besser und treffender für dich sein, denn die meisten kennen dich als ruhiges und manchmal sogar zurückhaltendes Mädchen, welches jeglicher Konfrontation und Streitigkeit lieber aus dem Weg geht und einen großen Bogen um Probleme und Drama macht. Für deine Freunde bist du ein recht cooles und hilfsbereites Mädchen, welches sich für jene, die ihr am Herzen liegen, einsetzt. Niemand, der dich sehen würde, würde wohl als erstes das Wort «Todesser» mit dir assoziieren. Doch wie gesagt: stille Wasser können ganz schön tief sein. Und der Schein kann sehr oft trügen. Dein Onkel hatte dich in den vergangenen Sommerferien in die Reihen der Todesser eingeführt, nachdem du den expliziten Wunsch geäußert hattest, ein Todesser werden zu wollen. Dass dein Onkel zu den Gefolgsleuten Voldemorts gehört, hast du gewusst – immerhin war bereits dein Vater ein stolzer und loyaler Anhänger des dunklen Lords gewesen. Während du jedoch noch nicht all deine Loyalität dem dunklen Lord geschworen hast, so hast du stets einem Mann loyal und treu gefolgt: deinem Vater. Jener war vor einigen Jahren bei einem Kampf gegen Auroren aus dem Zaubereiministerium verhaftet worden. In Azkaban war er einige Monate später gestorben, denn der Einfluss der Dementoren war einfach zu viel für ihn gewesen. Den Tod deines Vaters und das damit verbundene Getuschel darüber, dass er ein Todesser war, hattest du nie verkraften können. Du bist nicht unbedingt ein Teil der Todesser geworden, weil du an die Ideologie glaubst. Du glaubst, dass die Ideologie eine Mitschuld daran trägt, dass er dir genommen wurde. Jedoch wolltest du eine Todesserin werden, um den Auror zu finden, der deinen Vater verhaftete. Der seinen Tod zu verschulden hat. Um dieses Ziel zu erreichen, bist du ein großes Risiko eingegangen. Hast ein großes Opfer gebracht. Ist es vielleicht sogar zu groß?