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RE: Brother-in-Fur - Luian Ketteridge - 18.11.2024

Brother-in-Fur
Luian grinste strahlend und nickte. »Ja klar! Ich zeig sie dir gerne.«, sagte er dann stolz. Auch wenn er die Bilder, welche er von Ezrim gezeichnet hatte dem Anderen vermutlich nicht zeigen würde. Das wäre ihm unangenehm.
Seine Sexualität behielt der Ketteridge für gewöhnlich bei sich. Er wusste manchmal nicht was schlimmer für andere Menschen zu sein Schin, dass er kein Gefallen an Frauen fand, oder dass er ein Werwolf war. Er wusste, dass er aus beiden Gründen, nicht in diese Gesellschaft passte. Und doch war es einfach darüber zu sprechen. Weil Remus auch ein Werwolf war. Er wusste wie es war ausgegrenzt und alleine zu sein. Das unbegründete Ängste hochkamen. Und da war es wohl mit dem Schwul-sein ähnlich. Nur weil er auf Männer stand, stand er nicht auf jeden. Er fiel nicht blindlings andere Typen an. Von seinem Wolf konnte er dies nicht behaupten, dieser unterschied nur zwischen Beute und Feind. Nun wo er andere Werwölfe kennengelernt hatte kam noch diese zu den Kategorien hinzu.
Er fand es aber auch ein wenig süß, wie der Andere reagierte. Er wusste selbst nicht, wie er auf solch ein Geständnis reagiert hätte, wenn er an Remus Stelle wäre.
Dennoch spürte er Unsicherheit in sich. In seinem Leben gab es zu oft Ablehnung, dass er ganz automatisch davon ausging, dass dies geschah. Aber Remus versuchte zu scherzen und auch wenn er ihm ansehen konnte, dass dieser etwas hilflos war, so musste Luian doch lachen. Etwas von der eigenen Unsicherheit verlor sich in diesem. »Stimmt... wenn man es genau nimmt, habe ich bereits an dir geknabbert?«, grinste er schief aber hoffte, dass es für Remus wirklich in Ordnung war. Er versuchte deswegen ein wenig Abstand zu halten, diesen nicht einfach zu berühren.
Als er dessen Worte hörte blieb er kurz stehen, starrte den Anderen an und lächelte, wenn auch ein wenig traurig. »Ja... du hast vermutlich Recht.«, ihn rührten diese Worte mehr als er zugeben wollte. Er schluckte den Kloß in seinem Hals herunter. »Nun... unser haariges Problem hilft meinem Dating Leben aber auch nicht sonderlich-«, er sah zu Remus, versuchte unbeschwerter zu sein. »Wie ist das bei dir? Also- du musst nicht antworten, wenn du nicht willst. Wir können auch über was anderes reden.«, er hatte sonst nur Atlas mit dem er sich ein wenig austauschen konnte. Doch es war einfach was anderes. Und Remus... dieser hatte ebensolche Narben wie er. Von dem Wolf, der keine Beute finden konnte und seine Spuren am eigenen Körper hinterlassen hatte. Er fragte sich, ob dieser ähnliche Probleme wie er hatte. Ob es diesem störte seinen Körper zu zeigen. Doch diese Frage war dann doch zu persönlich.



RE: Brother-in-Fur - Remus Lupin - 27.11.2024

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Die anfängliche Leichtigkeit ihres Gesprächs über Luians künstlerisches Hobby verlor sich, wie sich auch Remus’ Lächeln verlor. Die Unkompliziertheit wurde von Luians Unsicherheit und Zögern überschattet, wie auch der peinlichen Berührung von dem anderen Werwolf. Er wusste, dass es kein einfaches und alltägliches Geständnis war, das ihm der neu gewonnene Freund unterbreitete. Remus hatte bis zum jetzigen Zeitpunkt mit niemanden aus dieser Szene Kontakt gehabt, aber natürlich hatte er einige Gerüchte, Kommentare und Lästereien bereits zu Schulzeiten mitbekommen. Es gab viele Vorurteile. Mindestens genauso viele wie gegenüber Werwölfen. Alleine deswegen konnte Remus keine negative Haltung einnehmen, denn er wusste, wie es war, ein Außenseiter zu sein. Und doch... Remus fühlte sich auf eine gewisse Art angesprochen, die eine Ähnlichkeit ihrer Situation weit überschritt. Als hätte Luian direkt zu Remus Herz gesprochen. Das Flattern in seiner Magengegend und das eröffnende Gefühl der Erkenntnis verwirrte Remus so sehr, dass er in jenem Moment nicht dazu in der Lage war, dies adäquat zu reflektieren und zu deuten.
Remus erwiderte das schiefe Grinsen von Luian. ”Ich würde sagen, das haben wir bereits durch.”, stimmte Remus dem anderen zu und zuckte sachte mit den Schultern. Er bemerkte, dass Luian noch immer etwas angespannt war. Aber er war es auch.
”Nein, das macht es wohl nur noch komplizierter. Aber umso besser, dass du nun jemanden kennengelernt hast. Ich hoffe sehr, dass es so schön und gut bleiben kann.”, entgegnete Remus und ein hoffnungsvolles Lächeln zeichnete sich auf seinen Zügen ab. Luian wirkte nun wieder etwas unbeschwerter, aber der Lupin glaubte in seinem Blick auch noch die Sorge und die Unsicherheit zu erkennen. Er kannte dieses Gefühl zu gut. Und als Luian ihn auch direkt auf sein eigenes Liebesleben ansprach, kehrte die Röte seiner Wangen in einer Heftigkeit zurück, dass Remus glaubte, er müsse in Flammen stehen. Er schluckte und fuhr sich erneut durch das braune Haar, sah kurz zu Luian hinüber. "Ähm.”, stammelte er und räusperte sich, ”bei mir ist es ähnlich kompliziert. Ich... es war einmal etwas zwischen einer Mitschülerin und mir, glaube ich. Ich wollte ihr nichts von dem Werwolf erzählen. Sie stammt aus einer reinblütigen Familie. Und außerdem... ich glaube, es hat nicht richtig gepasst.” Remus biss sich auf die Unterlippe und vergrub seine Hände noch tiefer in den Taschen seines Mantels. Einen Augenblick schwieg er, dann sah er zu Luian hinüber. "Wie hast du herausgefunden, dass du schwul bist?”, erkundigte sich Moony.



RE: Brother-in-Fur - Luian Ketteridge - 28.11.2024

Brother-in-Fur
Nur langsam schaffte es Luian sich wieder zu entspannen. Er hatte eine richtige Wahl getroffen, es Remus zu erzählen. Auch wenn man die peinliche Berührtheit zwischen ihnen beiden spüren konnte. Aber wenn Remus noch keine Erfahrungen mit so etwas gesammelt hatte, konnte Luian ihm das wirklich nicht vorhalten. Er war sich ziemlich sicher, dass Remus schon mal jemanden getroffen hatte der schwul oder lesbisch war, oder irgendwas dazwischen. Aber das sah man einem Menschen nun einmal nicht an und Luian war froh darum. Es war ohnehin schwer genug als Werwolf zu leben.
Aber sein neuer Freund war aufgeschlossen- etwas was er von einem Werwolf auch etwas erwartete, aber natürlich hätte dieser sich auch von ihm abwenden können. Er lächelte, wieder leichter, unbeschwerter. »Das hoffe ich auch sehr! Es ist einfach schön, wenn man sich fallen lassen kann.«, zumindest ein wenig. Er dachte an Ezrim und ein verliebtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er vermisste den Quiddichspieler. Auf seine letzte Eule hatte dieser jedoch nicht geantwortet... vielleicht war er beschäftigt? Dabei waren die Feiertage alle rum und er sehnte sich nach der Nähe, nach dessen Küsse... Argh! Jetzt war nicht der Zeitpunkt sich in solchen Gedanken zu verlieren.
Er sah wieder zu Remus, der erneut rot wurde und Luian musste darüber schmunzeln. Es war schon niedlich, wie peinlich es dem Anderen zu seien schien und doch bedeutete es ihm viel, dass Remus sich dennoch ihm gegenüber öffnete. Er konnte dessen Problem nur zu gut verstehen und nickte deswegen mitfühlend. Er hatte auch Probleme damit über den Wolf zu sprechen und wusste, dass dieser eine Beziehung sofort beenden konnte. Deswegen hatte er wohl so sehr gehofft, dass das mit ihm und Castor passen würde... leider war daraus nichts geworden. Und.. wenn er ehrlich war, hatte dieser nicht so einen Sturm an Gefühlen in ihm ausgelöst wie es Ezrim tat... »Ich bin sicher, da draußen gibt es die richtigen Partner für uns. Die auch mit dem Wolf klar kommen..«, versuchte er nicht nur Remus sondern auch sich selbst aufzumuntern. Er war dann doch etwas überrascht als dieser fragte, wie er bemerkt hatte, dass er auf Männer stand.
»Eine meiner engsten Freunde hat mir seine Liebe gestanden. Ich war damals.. etwas schockiert und hab ihm gesagt das ich keine Frau sein, worauf er nur gelacht hat und meinte, das er das wisse.«, Luian musste leicht darüber schmunzeln. »Ich hatte mir ehrlich gesagt... damals gar nicht so Gedanken über meine Sexualität gemacht. Ich hab mich eh immer etwas abgekapselt und musste mit dem Wolf Problem zurecht kommen... das jemand mir seine Liebe gestehen würde, dass lag ausserhalb dem was ich mir vorgestellt hatte.«, er rieb sich leicht über die Narbe in seinem Gesicht. »Ich hatte schon immer ne große Klappe und meinte dann, dass er mich ja küssen könne und ich würde dann entscheiden ob das was für mich ist... im Grunde hatte ich es da schon gewusst. Dieses Gefühl von Schmetterlingen im Bauch... dazu kam das ich schon immer gern Körperkontakt gesucht habe, immer nur bei Jungs. Mädchen haben mich nie wirklich interessiert. Na ja... jedenfalls hat er mich geküsst und ich glaubte, jemand hätte meine Beine in Gummi gehext. Es hat sich einfach... richtig angefühlt.«, er zuckte leicht mit den Schultern. »Die Vorstellung mich mit einer Frau so... zu küssen ist irgendwie... als würde mich jemand bitten einen Bergtroll zu knutschen«, lachte er dann.



RE: Brother-in-Fur - Remus Lupin - 17.12.2024

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Es war niedlich, zu beobachten, wie Luian von seiner neuen Bekanntschaft sprach. Man sah dem anderen Werwolf eindeutig an, dass er verliebt war und sein Herz verschenkt hatte. Er wirkte inspiriert, beflügelt und unbeschwert, wenn er über den anderen sprach. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Züge von Remus. Er freute sich für den anderen mit. Es war gut, dass er vielleicht wirklich jemanden gefunden hatte, bei dem er ehrlich er selbst sein konnte und der ihn dafür nicht verurteilte. Moony wünschte es Luian wirklich sehr. Er hätte es verdient. ”Ja.”, entgegnete Remus und ein kleines, aber nachdenkliches Lächeln zog sich über seine Mimik.
Er tat sich ein wenig schwer, sich dieses Themas bezüglich zu öffnen. Remus wusste, dass es mit Alya nicht ideal und gut gelaufen war. Und doch war er irgendwie froh, dass es nichts Ernsteres geworden war. So wirklich hatte es nicht gepasst und außerdem war da noch sein haariges Problem, das er eigentlich niemandem aufbürden wollte. Ein Leben mit ihm als Partner an der Seite wäre von vielen Einschränkungen und Restriktionen geprägt, wie auch potentieller gesellschaftlicher Ächtung. Dies war für jeden unzumutbar. Und doch... seine Freunde und Freundinnen hatten dieses Risiko auf sich genommen und verblieben an seiner Seite. Es war merkwürdig und ungewöhnlich. Aber Remus war so froh darum. So unglaublich, unbeschreiblich froh.
Auf Luians überzeugte Worte hin nickte Remus lediglich. Er wusste nicht, ob er dies wirklich wollen sollte. Und doch übermannte ihn für einen kurzen Moment die Sehnsucht und er stockte, biss sich auf die Unterlippe und dachte merkwürdigerweise in jenem Moment an Sirius. Zu sehr waren seine Gedanken jedoch von undurchdringbaren Chaos und Unverständnis, wie auch Verwirrung geprägt, als dass er die vielen verknoteten Fäden und Enden hätte entwirren können.
Die nächste Frage des Lupin entwich seinen Lippen impulsiv, was für Remus sehr ungewöhnlich und untypisch war. Er war jemand, der lange und intensiv über seine Worte nachdachte und sich niemals spontanen Empfindungen hingab. Und doch stellte er eben jene Frage an Luian, die einfach so seinem Herzen entsprang. Gespannt lauschte er den Worten des anderen und als dieser erzählte, dass er einen seiner engsten Freunde nähergekommen war, zog sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Dass Luian sich über seine Sexualität nicht viele Gedanken gemacht hatte, konnte Moony absolut nachvollziehen und nachempfinden. Ihm erging es genauso, dem war noch immer so. Er presste die Lippen aufeinander. Seine Anspannung entwich ihm partiell, als Luian den Bergtroll erwähnte und ein Lachen entfleuchte seinen Lungen. Remus schüttelte leicht den Kopf und musste nun wieder grinsen. “Das ist eine echt niedliche Geschichte. Und es klingt wirklich recht eindeutig.” , erwiderte Remus und ein mildes Lächeln verblieb auf seinen Zügen. Er zögerte und dachte nun wieder mehr über seine nächsten Worte nach. Ein leises Seufzen perlte über seine Lippen. ”Mir erging es ähnlich. Oder ergeht es noch immer so. Ich habe mir nie wirklich Gedanken über Liebe, Beziehungen und Sexualität gemacht. Ich bin einfach immer davon ausgegangen, dass es nicht möglich ist... und auch nicht okay. Dass diese Themen nie wirklich Teil von meinem Leben sein würden.”, erzählte Remus schließlich offen und vergrub seine Hände in den Taschen seiner Jacke, während er nachdenklich auf den Weg vor sich starrte.



RE: Brother-in-Fur - Luian Ketteridge - 21.12.2024

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Als sie sich zu diesem Treffen verabredet hatten, hätte Luian nie geglaubt, dass ein großes Thema Sexualität sein würde- nicht das ihn das störte. Irgendwie war es sehr angenehm mit Remus zu reden und... es war einfacher. Dieser verstand ihn. Zumindest auf einer Ebene. Luian konnte sich mehr entspannen, die Fragen des Anderen und dessen Reaktionen, ließen den Klumpen aus Anspannung und Angst, der ihn ihm schlummerte weniger werden. Der Knoten löste sich, wurde zu einem Faden, an dem sich der Ketteridge festhalten konnte. Es war gut, dass er einen Freund wie Remus gefunden hatte. Normalerweise würde er mit der Betitelung 'Freund' vorsichtiger umgehen, würde abwarten, abschätzen. Doch.. es verband sie mittlerweile sehr viel.
Er selbst schmunzelte, als Remus erklärte das seine Geschichte niedlich sei. Das war sie wohl. Er konnte sich noch immer gut daran erinnern. Wie sein Herz in seiner Brust laut geschlagen hatte, an die Lippen seines Freundes. Damals noch ein wenig Tollpatisch, doch es hatte sich dennoch gut angefühlt. Er verglich das Gefühl unweigerlich mit dem, welches Ezrim in ihm auslöste und Feuer antwortete ihm. Heiße, wundervolle Flammen, die ihn wärmten statt ihn zu verbrennen. Die sanft über seine Haut strichen, einhüllten... Argh! Er dachte viel zu sehr an diesen dämlichen Quidditchspieler, der sich nicht bei ihm meldete! Sein Herz schlug schneller und er versuchte es wieder unter Kontrolle zu halten, fokussierte sich auf Remus, der weitersprach. Worte, die er nur zu gut verstand.
Er stieß sanft mit seiner Schulter die des Anderen an, als der die Hände in den Taschen vergrub und auf den Boden starrte. Luian warf ihm ein Lächeln zu. »Das ging mir auch so... Wir beide hatten das unglaubliche Glück als Kinder gebissen worden zu sein... Pubertät als Werwolf ist.. wie sagt ihr Briten? 'Bloody Hole'? Egal. Es ist eh schon beschissen genug, da hat man keine Zeit sich noch Gedanken zu machen auf wen oder was man steht... und ich weiß auch nicht ob es klappt. Also so Beziehungen... meine sind immer an meinem Körper gescheitert und das noch bevor ich überhaupt die Möglichkeit hatte auch nur zu erwähnen, dass ich dieses Problem hab.«, er zuckte mit den Schultern. Seine Stimme klang leicht und doch war er bei seinen Worten angespannter. »Aber!«, er streckte sich leicht während des Gehens, als könnte er so seine eigenen negativen Gedanken abschütteln. »Der kack Wolf hat uns schon so viel genommen. Ich will mir persönlich nicht auch noch die Chance auf etwas Liebe nehmen lassen! Und wenn ich gegen die Bestie in mir kämpfen muss.«, er hatte viele dunkle Momente, doch bis jetzt hatte er nie aufgeben und das wollte er auch nicht. Und eigentlich wollte er auch Remus etwas Mut zusprechen, ohne ihm Illusionen zu machen, das war nicht seine Art.



RE: Brother-in-Fur - Remus Lupin - 21.04.2025

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Remus hatte ebenso wenig erwartet, dass dieses Treffen in diese bestimmte Richtung steuern würde und doch schien es irgendwie logisch und nur natürlich zu sein, dass dem so war. Wenn es um die Einschränkungen ging, die ihnen der innere Werwolf auferlegt hatte, so gehörten romantische Angelegenheiten definitiv dazu, wie es auch bei beruflichen Bereichen der Fall war.
Dass sich Luian ihm so öffnen würde, war nicht selbstverständlich und sprach von einem großen Vertrauensbeweis, den Remus sehr zu wertschätzen wusste. Ebenso war er fast schon dankbar und irgendwie erleichtert, jemanden gefunden zu haben, mit dem er über solche Themen reden konnte. Natürlich hatte er mit Claire und Lily über sein Liebesleben geredet, nicht jedoch über seine Sexualität und alleine der Gedanke daran machte ihn nervös. Ebenso wusste er nicht, wie James oder Peter reagieren würde, würde er mit ihnen darüber sprechen. Sie alle hatten kein Problem mit dem Werwolf gehabt, also warum jetzt? Und doch war da diese endlose Furcht vor Zurückweisung in ihm, die er in seinem Leben schon zu Hauf erfahren hatte.
Er würde dies bei gerade ihnen nicht verkraften.
Remus biss sich auf die Unterlippe, ballte die Hände in seinen Jackentaschen zu Fäusten und blickte zu Luian hinüber. Trotz seiner angespannten Stimmung entwich ihm ein leises Lachen. “Fast. Bloody hell.“, korrigierte Remus ihn und wie von selbst wanderten seine Gedanken zu Sirius, der den Fluch zu gerne in den Mund nahm. Sein Herz machte einen Sprung in die Höhe, das aufgeregte Flattern in seiner Magengegend wurde jedoch ergänzt durch ein niederschmetterndes, schmerzhaftes Gefühl, das ihm das Lächeln wieder aus dem Gesicht vertrieb. “Das tut mir leid, Luian.“, entgegnete Remus schließlich und verzog nachdenklich das Gesicht, musterte den anderen, der durch seine Geste anmuten ließ, negative Gedanken zu vertreiben. Remus wünschte, bei ihm wäre es so einfach zu bewerkstelligen.
Luians Worte schossen Remus durch Mark und Bein. Er hatte Recht. Der Werwolf hatte ihnen schon so viele Grenzen auferlegt, sie eingeschränkt und zurückgewiesen. Sie sollten nicht zulassen, dass er ihnen noch mehr raubte als möglich. Remus nickte sachte. “Vielleicht hast du Recht. Du solltest dir und ihm auf jeden Fall eine Chance geben; du hast es verdient.“, entgegnete Remus und schenkte Luian ein kleines Lächeln, das jedoch hinter dem sanften Sonnenschein dunkle Wolken vermuten ließ, die drohten, diesen zu bedecken. Remus wandte den Blick ab, starrte geradeaus, während sie vor sich hin liefen. “Luian? Kann ich... kann ich dich um einen Rat bitten?“, fragte er schließlich, sichtbar verunsichert und nervös, während er vehement geradeaus starrte. Er wartete Luians Bestätigung ab, bevor er weitersprach. “Es gibt da jemanden in meinem Leben. Er ist mein bester Freund seit unserer Schulzeit und er hat das mit dem Werwolf auch schon echt früh raus gefunden... es war nie ein Problem. Er und die anderen beiden sind sogar nur für mich Animagi geworden, damit sie mit mir in den Vollmondnächten zusammen sein können. Ich hab mit den dreien echt verdammt viel Glück gehabt.“, erzählte Remus und stockte kurz, dachte nach, bevor er weitersprach, “zwischen Sirius und mir ist es... ich weiß nicht. Es ist schon eine Weile anders, glaube ich, aber ich habe es immer konsequent von mir gewiesen, weil... keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. Wir hatten letztens einen Streit und er hat zu viel getrunken und mir dann gesagt, dass er... mehr für mich sein möchte. Mehr als nur ein Freund. Und ich... weiß nicht, was ich machen soll. Was richtig ist.“ Remus blieb schließlich stehen, sah zu Luian hinüber, Überforderung und Schmerz blitzten in seinen braunen Augen auf.



RE: Brother-in-Fur - Luian Ketteridge - 27.04.2025

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Es fiel ihm einfacher eine optimistische Haltung einzunehmen, wenn er im Beisein eines anderen Werwolfes war. Vielleicht weil der Andere seine Schatten verstehen konnte. Es gab so viel Dunkelheit und so viel Schmerz. Und damit war noch nicht einmal der körperliche Schmerz einbegriffen, wenn der Werwolf sich gegen sich selbst richtet, weil es keine andere Beute gab. Er sah die Narben an dem Anderen, die Seinen so ähnlich waren. Und Luian war niemand, der seinen Schmerz gern anderen zeigte. Aber... er ahnte, dass er sich bei dem anderen Werwolf verletzlich zeigen könnte, dass dieser es verstehen würde. Wie auch Atlas ihn verstand. Dieser hatte ihm an einem seiner schlimmsten Tiefpunkte erlebt und ihn trotzdem bei sich aufgenommen.
Er war dankbar endlich wirkliche Freunde gefunden zu haben, Freunde bei denen er offen reden konnte, die ihn nicht als Monster sahen. Nicht wegen des Wolfes, nicht wegen seiner Sexualität. Und doch fürchtete er sich davor Ezrim diese Wahrheit über sich zu verraten, diesem die Narben auf seiner Haut zu präsentieren. Er grinste breit, als ihn der Andere korrigierte. »Hmm.. hat auch einen besseren Klang.«, gab er zu und winkte dann scheinbar unbekümmert ab, als sich der Andere entschuldigte. Dieser konnte nichts dafür. Und er verurteilte auch niemanden, der sich von ihm abgestoßen fühlte. Er hasste seinen Körper bisweilen auch. Und jaaaa ihm war klar, dass er das ganze runter spielte, dass sein Selbsthass nicht förderlich war und auch nicht das er mit einem Schutzmechanismus darauf einging, der ihm ein Grinsen auf die Lippen zauberte, dass seine Augen nie erreichen würde. »Ja...«, sagte er dann jedoch ernst und fast ein wenig schüchtern. Dabei hatte er gerade groß und breit erklärt, dass der Werwolf ihnen nichts mehr wegnehmen sollte. »Ich.. geb dem Ganzen eine echte Chance.«, er wusste, dass er sein dummes Herz bereits begann zu verschenken, dass er sich auf eine Beziehung einlassen wollte und sich so danach sehnte. Das er schon länger mit dem Gedanken spielte mit Ez zu schlafen- also! Nicht weil er Horny af war und der Quiddichspieler so verflucht sexy war, dass es schwer war sich nicht auf diesen zu stürzen und es drauf ankommen zu lassen. Vielleicht wenn sie das Licht löschten?
Er sah aus seinen eigenen Gedanken gerissen auf. »Klar! Schieß los.« Wenn Luian helfen könnte, würde er das und hörte aufmerksam zu und musste sich ein Grinsen verkneifen, je mehr der Andere erzählte. Na das war doch mal interessant! Da hätte er sich ja wirklich keine Sorgen machen müssen, dass Remus nicht damit klar kommen könnte, dass er schwul war.
Aber dann lag da soviel Schmerz, so viel Verzweiflung in Remus Blick und Luian fuhr sich über die Narbe in seinem Gesicht. »Also... erstmal vor weg. Es gibt glaub ich kein 'richtig' oder 'falsch' und verdammt! Was hast du für geile Freunde? Und sie wurden Animagi?!«, er schüttelte den Kopf und legte dann beide Hände auf die Schultern des Anderen, weil dieser stehen geblieben war. »Aber das können wir auch später nochmal bereden. Wie es sich anhört magst du deinen Sirius etwas mehr als die Anderen? Und es ist echt mutig von ihm, dass er dir das gesagt hat.«, er biss sich kurz überlegend auf die Unterlippe. »Was willst du denn machen? Also- ich meine was hat das mit dir gemacht? ... Oder ist da nur die Angst ihn als Freund zu verlieren?«, fragte er dann. »Sieht er gut aus?«, grinste er dann doch noch.